Ein teures zerbrechliches
Glasgerät ist er, der Hoffmansche Zersetzungsaparat. Hat ein Lehrer nur eine
Doppestunde in einer Schulklasse, muss er zu Stundenbeginn das Ding
aufbauen, um gegen Stundenende ein ordentliches Versuchsergebnis
vorzuweisen. Dazwischen perlt der Hoffmansche Zersetzungsaparat vor sich hin
und zerlegt Wasser.
Die Wasserzerlegung in diesem Apparat aus Glas klappt nur, wenn das Wasser
in einen Elektrolyten verwandelt wurde. In unserem Fall wurde etwas
Schwefelsäure zugegeben. Es handelt sich dabei um einen Elektrolyten, bei
dem im Ergebnis nur die Bestandteile des Wassers als Elemente sichtbar
werden. Da diese zwei Elemente, Wasserstoff und Sauerstoff, bei
Zimmertemperatur gasförmig sind, perlen sie in jeweils einer der zwei
Mess-Büretten des Hoffmanschen Zersetzungsaparates nach oben. Sauerstoff
nimmt vom Strom Elektronen auf. Er steigt also an der Elektrode auf, die
Eletronen anbietet: Der Anode. Wasserstoff gibt an seine Elektrode
Elektronen ab. Das geschieht an der positiven Elektrode, der Kathode.
Mit fortschreitender Wasserzerlegung wird deutlich: Es entsteht mehr
Wassertoffgas als Sauerstoffgas. Schließlich lässt sich bilanzieren: Zerlegt
man Wasser, erhält man Wasserstoffgas und Sauerstoffgas im Volumenverhältnis
2 : 1. Damit man aus dieser Aussage die Formel von Wasser, H2O, ableiten
kann, muss Herr Avogadro mit seinem Forschungsergebnis hinzukommen: Gleiche
Volumina aller Gase enthalten bei gleichem Druck und gleicher Temperatur
gleich viele Gasteilchen.
Und ein gewissenhafter Chemiker hat nun noch die Elemente Wasserstoff durch
einen Knallgasversuch und Sauerstoff durch die Glimmspanprobe nachzuweisen.
Für diese Nachweise gibt es Gas-Auslass-Hähnchen an der Spitze der zwei
Messbüretten. Und dafür muss der Versuch zwei Schulstunden laufen: Dass man
ausreichend Gas für die Nachweise erhält. In unserem Blockkurs sahen wir eine gelungene Glimmspanprobe.