Eisen kann brennen. Schon
dieser Satz erscheint unglaublich, angesichts der gusseisernen Vorrichtungen
in Öfen, angesichts des nicht brennenden Kontaktes von Stahl mit Feuer aller
Art, vom Bunsenbrenner bis zum Grillrost.
Eisen brennt nur, wenn es fein verteilt ist: Als Pulver, oder, für den
Versuch praktischer, als Stahlwolle. Eisen braucht erheblichen Kontakt zu
Sauerstoff, um selbstständig, also mit der eigenen Reaktionswärme, zu
oxidieren.
Die Verbrennung von Eisen ist chemisch identisch mit seinem Rosten. Es
entsteht Eisenoxid. Diese Reaktion ist exotherm, und wenn genügend
Eisenatome zugleich oxidieren, gibt es eine Feuererscheinung, durch die
benachbarte Eisenatome auch zu oxidieren beginnen.
Der Clou bei dieser Verbrennung ist die Gewichtszunahme. Wenn man Stahlwolle
wiegt, sie entzündet und durchglühen lässt, hat man nachher mehr Substanz
als vorher. Da hat aus der Luft Sauerstoff ins Eisen hinein reagiert. Ein
einfacher Beweis, dass bei einer Feuererscheinung keine ins Gewicht fallende
Substanz sich in Nichts auflöst. Feuer ist ein Kennzeichen einer heftigen exothermen
chemischen Reaktion. Energie wird dabei abgestrahlt. Die Massen bleiben
weitestgehend erhalten.