Die meisten Salze lösen sich etwas
exotherm in Wasser. Es wird also in der Bilanz Wärme freigesetzt bei ihrem
Lösungsvorgang. Überraschend sind die Salze, die das Wasser kalt machen,
wenn sie sich darin lösen. Diese Salze entziehen also der Umgebung Wärme, um
sich zu lösen.
Da zeigt sich der weniger einleuchtende Partner in der Triebkraft chemischer
Reaktionen: Die Entropie. Stoffe haben das Bestreben, sich gleichförmig im
Raum zu verteilen. Ein Salz, anfangs kristallin und fest, erreicht eine
höhere Entropie, wenn es sich in Wasser verteilt.
Verblüffend sind dann noch einige Stoffe, die vom Bau her auch als Salze zu
bezeichnen sind, die sich hoch exotherm in Wasser lösen - also Temperaturen
von 90 Grad Celsius in anfangs kühlem Leitungswasser beim Lösen hervorrufen.
Wir zeigen das mit Natriumhydroxid, einem billigen Stoff, den man als
"Rohrfrei" kaufen kann, um zu versuchen, eine verstopfte Wasserleitung
wieder durchlässig zu machen.