Wer hat schon Gold? Und wer
braucht schon Gold? Also wir haben es nicht und wir brauchen es nicht in
unserem Praktikum, und auch das Handwerk kommt weitgehend mit anderen
Metallen klar.
Beispielsweise Zink ist ein praktisch nutzbares Metall. Eine Zinkschicht auf
der Außenfläche von Eisen schützt das Eisen vor Korrosion. Man macht das im
Handwerk mit der "Feuerverzinkung" - ein toller Name für einen technisch
banalen Vorgang: Zink wird in einer großen Wanne zum Schmelzen gebracht, und
Eisenteile werden hineingetaucht. Im professionellen Betrieb wird so all das
verzinkte Gerät hergestellt, das wir nutzen: Eimer, Tonnen, Geländer.
Manche Metalle lassen sich auch auf chemischem Wege verzinken, z.B. Kupfer.
Wenn man eine polierte Kupfermünze (also ohne Oxidschicht außen) in eine
alkalische Lösung taucht und Zinkpulver dazu gibt, scheidet sich elementares
Zink auf ihr ab (
http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/11_98.htm )
Natürlich ist es nicht der große Erfolg, wenn eine ehemalige Kupfermünze nun
als mattsilberne Zinkmünze daherkommt. Doch mit dem Zink außen können wir
einen zweiten chemischen Schritt anschließen: Wir legieren es zu Messing.
Das bietet Goldglanz, und im Vertrauen: Wer Goldglanz mag, soll sich
Messing-Gegenstände zulegen. Messing macht mehr Spaß als Gold, und Diebe
kümmert es nicht.
Messing ist Kupfer plus Zink (Bronze ist übrigens Kupfer plus Zinn). Wir
halten unsere verzinkte Kupfermünze in den hellblauen Kegel eines maximal
heißen Bunsenbrenners. Dort reicht die Temperatur zum Legieren der beiden
Metalle. Im hellblauen Kegel der Bunsenbrennerflamme wird Sauerstoff, der
die Legierung stören würde, von Kohlenmonoxid, das nur in diesem Kegel ist,
weggenommen.
In der Bilanz erhalten wir drei prachtvoll verschiedene Münzen: Kupfer, Zink
und Messing strahlen uns an. Alle drei haben den Wert von je einem Cent.