Ein typisches Salz bleibt sehr beharrlich
in Wasser in Lösung. Also kurz bevor ein Salz fest aus einer wässrigen
Lösung ausfällt, versteckt sich im Rest-Wasser je nach Salzart bereits die
vielfache Gewichtmenge an Salz wie an Wasser.
Am Meer und auch bei Quellen mit hohem Salzgehalt haben die Menschen seit
Jahrtausenden flache abgeschlossene Wasserbecken oder auch über Reisig
tropfendes und dabei verdunstendes Wasser dazu gebracht, das gelöste Salz
als Feststoff freizulegen. Solche Einrichtungen zur Salzgewinnung durch
Verdunsten von Salzwasser nennt man Salinen.
In unserem Versuch dampfen wir in der Abdampfschale über dem Bunsenbrenner
eine Kochsalz-Lösung ein. Der Moment, in dem recht schlagartig die Salzionen
nicht mehr vom umgebenden Wasser stabilisiert werden und dann fest
ausfallen, lässt sich rechnerisch als Erreichen des "Löslichkeitsproduktes"
beschreiben.
Jedes Salz hat ein anderes Löslichkeitsprodukt. Wenn ein großes Meer langsam
eintrocknet, scheiden sich deshalb die Salze nacheinander aus, in der
Reihenfolge ihres Löslichkeitsproduktes. In einem Salzbergwerk findet man
oft reine Kochsalzblöcke und darüber z.B. extra die Magnesiumsalze. Das ist
für die Stofftrennung sehr praktisch.