Gib Salzsäure auf Zink, und
Knallgas entsteht. Das konnten schon die Alchemisten. Die waren ja genau mit
Säuren und Metallen viel beschäftigt: Gold konnte man in "Königswasser" zur
Lösung bringen. Das ist ein Gemisch aus drei Teilen Salz- und einem Teil Salpetersäure. Diese
Flüssigkeit mit unsichtbar gelöstem Gold darin kredenzte der Alchemist dem Fürsten, dampfte sie ein - und voilá,
aus dem "Nichts" erschien Gold. Wieder wurde der Vertrag des Alchemisten bei
Hofe um ein Jahr verlängert. Auf die Dauer ging das aber fast immer schief:
Es gab nie mehr Gold, als dem Chemiker gegeben wurde. Und blöderweise
experimentierten fast alle Alchemisten mit Quecksilber, als könne man es
trinken. Das endet tödlich.
Wir bleiben beim recht harmlosen Zink und gießen Salzsäure darüber, bei der
jeder nach einmaligem Kontakt weiß: Finger weg! Die Gleichung, die das
Knallgas hervorzaubert, lautet: 2 HCl + Zn ---> ZnCl2 + H2 . Die Säure
reagiert mit dem Metall chemisch zu Salz plus Gas. Knallgas nun hat seinen
Namen vom Verhalten in Luft: Bei Zimmertemperatur mischt es sich hinein, es
passiert aber nichts. Beim kleinsten Funken explodiert das Gemisch.
Wir haben einen Versuchsaufbau, bei dem die Mischung aus H2 = Wasserstoffgas
mit Luft vermieden wird. Im Reagenzglas soll nur H2 sein, um das Reagenzglas
nur O2. Ja, die Luft besteht aus 78 % N2 - das reagiert nicht. Nur die 21 %
O2 der Luft reagieren bei Zündung mit H2 exotherm zu H2O. H2 und O2 treffen
sich nur am winzigen Punkt einer Düsenspitze. Und da brennt eine Flamme.
Wenn die Flamme brennt, ist das Entstehen von H2 im Reaktionsgefäß
nachgewiesen.