Kaliumpermanganat hat sehr
viele Sauerstoffatome in der Formel. Das macht es zu einem starken
Oxidationsmittel. Es oxidiert also andere Stoffe und wird selbst dabei
reduziert, hat also anschließend weniger Sauerstoffatome in der Formel und
heißt dann auch nicht mehr PERmanganat ("per" bedeutet "maximal viel von
einem Bindungspartner ist in der Formel enthalten").
Durch Erhitzen kann man dem Kaliumpermanganat zwei der vier in der
Formel enthaltenen Sauerstoffatome austreiben. Das ist eine endotherme
chemische Reaktion. Es bleibt der sehr stabile Braunstein = Mangan-Dioxid
zurück.
Die Glimmspanprobe lässt sich so am einfachsten durchführen. "Probe" ist das
alchemistische Wort für "Nachweis". Die Glimmspanprobe weist das
Vorhandensein von mehr Sauerstoff nach, als in ruhiger Luft vorhanden ist.
Man kann ja einen glimmenden (= feuerglühenden) Holzspan (= dünner Holzstab)
auch durch Anpusten, also durch rasche Zufuhr von Sauerstoff, wieder
entfachen. Sollte irgendein Stoff Sauerstoff freisetzen und damit in der
Atmosphäre um den Glimmspan mehr als 30 Prozent Sauerstoff erzeugen, dann
brennt dieser Span auch ohne Pusten wieder von selbst.
Um den aus dem Kaliumpermanganat durch Erhitzen freigesetzten Sauerstoff mit
einem glimmenden und dann im Auffangglas wieder brennenden Span
nachzuweisen, haben die Schüler eine "pneumatische Wanne" aufgebaut.
Lustigerweise misslang der Versuch den "Profis", die ihn aber gut erklärten.
Einige Zeit später führten die "Amateure" den Versuch durch. Sie konnten ihn
kaum erklären, aber durch stetige Wiederholung mit schrittweise keinem
Verfahrensfehler mehr funktionierte er :-)