Der "Silberbaum" ist ein
zarter Versuch. Es wird in einer Petrischale gearbeitet, mit Büroklammern
als Elektroden. Elektroden? Ja, es handelt sich um Elektrochemie. Ein Trafo
muss angeschlossen werden, und die Elektroden tauchen in einen Elektrolyten.
Ein Elektrolyt ist eine stromleitfähige Lösung. Unser Elektrolyt besteht aus
Wasser, in das Silbernitrat gelöst wurde.
Bei solch einer Elektrolyse werden Salze in ihre Elemente zerlegt. Das
geschieht auch beim Silberbaum zumindest an der Anode: Elementares Silber
scheidet sich dort ab. Zwei Clous ermöglichen nun das Wachstum des Silberbaums:
Das Silber scheidet sich als ein-atomare Schicht an der Wasseroberfläche ab.
Und da, wo es als Metall Kontakt hat zur Strom liefernden Büroklammer, wird
es selbst zu Anode, hat also negative Ladung und lockt Silber-Kationen an,
sich elementar an ihm abzuscheiden.
In der Bilanz wächst von der Anode her ein zweidimensionaler Silberbaum
Richtung Kathode. Würde dieses zarte Bäumchen die Kathode erreichen, hätten
wir einen Kurzschluss in der Elektrolyse und der Trafo würde sich
ausschalten. Kurz vor dem Kurzschluss stoppen wir die Zufuhr von Gleichstrom
und genießen unser Bäumchen.