Ein Referat
von
Wassiliki S. , Kolping-Berufskolleg
Stuttgart, Sommer 1999(Wassiliki WOLLTE mit Bild ins
Internet - ok :-)
Eine Expedition in die Welt der Salze
Salze sind bei Zimmertemperatur immer Feststoffe. Um Salze in flüssigem Zustand
anzutreffen, sind Temperaturen von mindestens 100 °C notwendig. Allerdings sind sie im
Prinzip wasserlöslich, jedoch dauert dieser Prozess bei jedem Salz unterschiedlich lange.
Bei Kochsalz zum Beispiel dauert es nur ein paar Minuten, bis es sich im Wasser gelöst
hat.
Salze sind zwar hart wie Metalle, jedoch besitzen sie nicht deren Elastizität, sondern
sind eher spröde. In gelöstem oder gemischten Zustand können sie auch elektrischen
Strom leiten, sind aber keine Leiter 1. Ordnung, wie Metalle, sondern gehören zu den
Leitern 2. Ordnung, weil Sie sich während ihrer Leitfähigkeit chemisch verändern und
verbrauchen.
Dass Salze bei Krafteinwirkung zerfallen, hängt mit dem Ionengitter zusammen, welches
sie aufbauen . Das Ionengitter ist nämlich so konstruiert, dass sich neben jedem Kation
ein Anion befindet. Aufgrund der unterschiedlichen Ladung ziehen sie sich an, und das Salz
kann zusammengehalten werden. Eine Krafteinwirkung auf das Salz verschiebt das
Ionengitter. Sobald gleichgeladene Teilchen aufeinandertreffen, kommt es zur Abstoßung -
das Salz splittert. |
Wenn wir
erkennen wollen, ob uns Salze vorliegen, reicht manchmal, sie ins Wasser zu werfen, wo sie
sich dann allmählich lösen. Um diesen "Lösungsvorgang" festzuhalten und zu
beobachten, schütten wir zum Wasser auch noch WASSERGLAS.
Wasserglas - dahinter verbirgt sich Natriumsilikat, das die Eigenschaft hat, den
Zutritt von Luftsauerstoff zu verhindern. Aufgrund dieser Konservierungsfähigkeit des
Natriumsilikats wurde es schon 1910 dazu verwendet, Eier zu konservieren, also länger
haltbar zu machen.
Wir füllen also einen durchsichtigen Behälter mit 2/3 Wasser und etwa 1/3 Wasserglas
und werfen anschließend einige Salze hinein:
- Chromchlorid (grün)
- Kupferchlorid (blau)
- Kaliumpermanganat (lila)
Aluminiumchlorid (weißlich)
- Eisenchlorid (orange)
- Kalziumchlorid (gräulich)
Nachdem die Salze hineingeworfen wurden, sieht man, daß sie unterschiedlich schnell
zerfallen. Während das Kaliumpermanganat sehr schnell sich zu lösen beginnt, dauert
dieser Prozess beim Chromchlorid viel länger. Alle Salze beginnen jedoch
"Bäume" zu bilden; eine Art Strang mit Verzweigungen, der nach oben hinaus
wächst und in Richtung Spitze etwas dünner wird.
In unserem Versuch sorgt das Wasser einerseits dafür, dass die Salze sich lösen,
andererseits aber hemmt das Wasserglas ihren Zerfallungvorgang - das bedeutet: wir haben
bereits nach kurzer Zeit unseren Garten und gleichzeitig können wir beobachten, wie sich
Salzkristalle bilden.
Wir lassen unserem Salzgarten nun Zeit zum Wachsen und pumpen erst nach zwei Tagen das
Wasserglas ab. Was übrig bleibt, sind interessante Salzkulturen - die Blüten unseres
chemischen Gartens! |