Die Bilderereihe oben zeigt mikroskopische
Magie: Aus einer Silberrnitratlösung scheidet sich als einatomare hauchdünne Schicht,
getragen von der Oberflächenspannung des Wassers, nach fraktalen Gesetzen, in Richtung
auf den Minuspol an der entgegengesetzten Seite der Petrischale, elementares Silber ab.
Okay, wir geben es zu: Der Satz oben ist ein bischen protzig. Ob die
Silberschicht wirklich einatomar ist, das müßte man mit Mitteln untersuchen, die
Lehrkräfte im Chemiesaal nicht bereithalten. Aber "fraktal", also mit
feinstverästelter, selbstähnlicher, aber nirgends ganz identischer Begrenzung - das ist
dieses flache Bäumchen wirklich. Und all die andern Fremdworte, hier so provozierend
geballt, erschließen sich dem, der lang genug chemisch lallt :-) |
Steigen
Sie mit uns hinab in den
trickreichen Versuchsaufbau - auf einem Overheadprojektor, so
dass sich die winzigen Ereignisse auf eine große Leinwand projizieren lassen.
Geheimtipp für digitalisierte Schulen:
HIER unter anderem lässt sich begründen, warum im Chemiesaal noch ein
klassischer Overheadprojekter zu stehen hat.
Hinab in
die Miniatur-Elektrolyse - mit zwei
aufgebogenen Büroklammern als Elektroden. Ins Wachsen des Bäumchens bis hin zum
Kurzschluß dann, wenn die Silberschicht - Silber ist das beste stromleitende Element
überhaupt - sich von einer zur anderen Elektrode erstreckt. Und in die zitterfreie
Leistung einiger Schüler, die die dünne Silberschicht aus der Lösung heraus auf einem Löschblatt trockenlegen, um sie ins
Album kleben zu können. |