Der Versuch ist zum Einstieg ins eigene
Experimentieren geeignet. Die Chemikalien sind relativ ungiftig und können
am Schluss in der Spüle entsorgt werden. Es gibt aber schon eine Gefahr: Der
Siedeverzug. Sie erhitzen eine Flüssigkeit im offenen Reagenzglas über einer
Flamme. Bei zu direktem Hochheizen kann die Flüssigkeit schlagartig aus dem
Reagenzglas schießen.
Richten Sie beim Erhitzen der Flüssigkeit die
Öffnung des Reagenzglases nie auf Menschen.
Tragen Sie Schutzbrillen. Im Prinzip gibt es auch für jeden einen
Labormantel.
Sie können zu zweit an einem Platz arbeiten. Aber
es gibt auch genug Gerät, dass beinahe jeder allein arbeiten kann.
Sie bauen auf:
Ein Blechtablett. Darauf einen Gasbrenner mit Schlauchanschluss zum
Gaseingang an der Decke. Einen Reagenzglasständer mit vier Reagenzgläsern
darin.
Weiteres Gerät: Post-It-Papierchen zum Beschriften
der Reagenzgläser. Eine Holzklammer zum Halten der Reagenzgläser. Einen
Spatel. Eine Spritzflasche mit destilliertem Wasser.
Ein Uhrglas, auf das Sie drei Spatelhäufchen
getrennt voneinander häufen: Kochsalz, Glucose und nach Absprache mit den
anderen im Raum noch eine der Substanzen Fructose, Haushaltszucker,
Milchzucker oder wasserlösliche Stärke.
Auf dem Lehrerpult
stehen die benötigten Chemikalien mit je einem eigenen Spatel:
Kochsalz, Glucose, Fructose, Haushaltszucker,
Milchzucker und wasserlösliche Stärke,
sowie mit je einem Trichter zum Eingießen und
Rührstäben zum Vermischen die Lösungen Fehling 1 und 2. |
Ablauf: Wenn
an Ihrem Praktikumsplatz alles klar ist, gehen Sie mit einem Reagenzglas und
dem Uhrglas zum Lehrerpult. Sie füllen Fehling 1 und 2 hälftig in Ihr
Reagenzglas und schütteln oder rühren das Gemisch. Es gibt schon einiges zu
beobachten beim Zusammenbringen der Flüssigkeiten: Ein vorübergehender
Niederschlag, der erst bei hälftiger Mischung wieder verschwindet, und ein
Farbumschlag von hellblau zu tiefblau. Ihr Reagenzglas sollte bis fast oben
hin voll sein mit frisch angesetzter Fehling-Lösung.
Sie geben je einen Spatelhaufen Kochsalz, Glucose
und eine weitere Substanz Ihrer Wahl auf Ihr Uhrglas. Das ist der
sorgfältige Weg, bei dem sich die Ausgangsstoffe noch am Schluss zeigen
lassen. Etwas weniger sorgfältig, aber praktisch verfahren Sie, wenn Sie von
diesen drei weißen Pulvern jeweils eine Spatelspitze direkt in je eines
Ihrer Reagenzgläser geben.
In jedem Fall geben sie auf das weiße Pulver, wenn
es im Reagenzglas ist, etwa drei Zentimeter Wasser und lösen das weiße
Pulver vollständig - es dürfen keine festen Reste im Reagenzflas
herumschwimmen - in Wasser. Das wird bei der Stärke Schwierigkeiten machen.
Erhitzen Sie die Lösung, wenn das vollständige Auflösen Ihnen zu lange
dauert.
Geben Sie auf Ihre drei Lösungen jeweils etwa drei
Zentimeter Fehling-Lösungs-Gemisch.
Erhitzen Sie vorsichtig mit fächelnden Bewegungen
die Substanz. Am besten nehmen Sie zunächst die Glucose. Die sollte
ab einer bestimmten Hitze (muss nicht ganz kochen) und Heizdauer (1 Minute
höchstens) einen ziegelroten Niederschlag zeigen. Das ist der Nachweis eines
Aldehydx.
Als zweites
nehmen Sie Ihre Kochsalzlösung. Sollten Sie diese durch fünfminütiges
Kochen rot bekommen: So sieht es aus, wenn man das Kupfer an Luft zum
Oxidieren zwingt. Das ist kein positiver Nachweise.
Nun, und als drittes schauen Sie sich Ihre
Substanz mit besonderem Inhalt an. Wir notieren die Ergebnisse an der
Tafel. |