| Erdöl ist ein Gemisch von
flüssigen Kohlenwasserstoffen mit Beimengungen, das man aus der Erde holt.
Kohlenwasserstoffe sind:
Alkane Methan CH4,
Ethan C2H6, Propan
C3H8, Butan
C4H10,
Pentan (ab jetzt griechische Zahlwörter),
Hexan, Heptan, Oktan (betreibt man einen Ottomotor mit 100 % Oktan,
erreicht er die Oktanzahl 100),
Nonan, Dekan...
Alkene (die haben mindestens eine
Doppelbildung. Wir hatten beim Kunstgummi schon mit Butadien zu tun -
das ist Butan mit 4 C-Atomen, die zwei - Di-en - Doppelbindungen in sich
tragen)
Aromaten Das sind
ringförmige Kohlenwasserstoffe. Sie haben also mindestens einen
Benzol-Ring:

Erdöl ist im Prinzip seit 3000 Jahren
bekannt. Von 670 bis 1200 nach Christus wurde es zu Kriegszwecken
genutzt - angezündet und auf die Gegner gespritzt - als "byzantinisches
Feuer": http://de.wikipedia.org/wiki/Griechisches_Feuer
. Diese Erdölnutzung war eine der vielen antiken Kenntnisse, die dann
im Mittelalter verlorenging.
Die Ölindustrie der USA kultiviert den
Mythos, 1859 habe der Ingenieur Edwin Drake in Pennsylvania die
systematische Ölbohrung eröffnet. In Baku wurde aber schon ab
dem 15. Jahrhundert Öl für Lampen von Quellen nahe der Oberfläche
entnommen. Bereits 1848 fand in Baku die erste Ölbohrung statt.
Die frühe Phase des Industriezeitalters
war die Phase der Dampfmaschinen. Schrittweise kam mit der
Erdölförderung und der Erdölraffinerie ab 1860 der Fortschritt durch
Benzinmotoren. Auf Dampfbasis gäbe es keine Privatautos und
keine Flugzeuge.
Die Erdölraffinerie ist die
Kunst, aus dem Erdöl-Gemisch acht praktische Substanzen zu holen, aus
denen nachgeschaltete Firmen Tausende sinnvoller Dinge herstellen.
( http://www.technikatlas.de/~tb4/erdoelraffinerie.htm
)
Für Verbrennungszwecke stellt die
Raffinerie her:
Benzin - Siedepunkt 70 - 150 Grad
Celsius. Da drin ist Hexan bis Dekan. Oktan ist ideal.
Kerosin - Siedepunkt 150 -
280 Grad Celsius. Da drin sind längere Kohlenwasserstoffketten ab C-10.
Dieseltreibstoff, der bekanntlich
mit Heizöl identisch ist. Nur aus Besteuerungsgründen wird
Heizöl umgefärbt. Siedepunkt 250 - 350 Grad Celsius. Im Dieselöl
finden sich Kohlenwasserstoffketten, die gerade noch nicht fest sind bis etwa minus
20 Grad Celsius.
Für die Kunststoffindustrie stellt die
Raffinerie durch Cracken her:
Ethen C=C , Propen
C=C-C und Buten C=C-C-C (jedes C
hat vier Bindungsarme. Hier sind nur die Bindungsarme zu C dargestellt.
Ansonsten binden H-Atome an die C-Atome)
Durch anschließende chemische Verfahren
liefert die Raffinerie noch:
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Vinylchlorid und
Styrol |

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"Cracken" bedeutet:
Heizen unter Ausschluss von Luft. Das Rohbenzin, das die Raffinerie zum
Cracken nutzt, kann also nicht brennen. Es zerbricht (= crack)
stattdessen. Beim Zerbrechen entstehen reaktionsfreudige Doppelbindungen
an den Kohlenwasserstoff-Bruchstücken ("aus Alkan wird Alken"). An
den Doppelbindungen kann man chemische Reaktionen starten, während
Einfachbindungen (Alkane) chemisch sehr tot sind.
93 bis 97 Prozent des 2010 geförderten
Erdöls werden vergeudet für Verbrennung. Aus Sicht des Chemikers
sinnvoll genutzt werden die 3 bis 7 Prozent, mit denen Kunststoffe
aufgebaut werden.
Bis auf die drei geschichtlichen
Kapitel ist das hier Notierte für die Klausur von Bedeutung. |