1. Ein Fotobericht zur CD-Herstellung findet sich auf
http://www.highfidelity-pur.de/Wissen/index.cd-herstellung.html
2. Ein Text zur Chemie der CD-R, also der CD, die wir selbst beschreiben können, findet sich auf http://www.hardwarejournal.de/ws-rohlinge-unterschiede.htm
Hier die Zitate:
"Eine CD besteht aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial (Polycarbonat) und hat in der Regel eine kreisrunde Form mit einem Durchmesser von 120mm.
Die Datenstrukturen auf einer herkömmlichen CD entstehen, indem man von einem negativen Glas-Master positive Kopien aus Kunststoff zieht. Die werden dann mit Aluminium bedampft und mit Schutzlack versehen. Aufgrund der verschiedenen Reflektionen in den Vertiefungen (Pits) und den Stegen (Lands) kann der Laser die nötige binäre Information abtasten. CD-Rs stellen die beiden verschiedenen Reflektionszustände mit Hilfe einer Schicht aus polymerem Farbstoff her, die auf einem Polycarbonat-Träger aufgebracht wird. Ist der starke Schreib-Laser des Brenners aktiv, verändert er durch Hitze (ca. 250 Grad Celsius) die Struktur und damit die Reflektionseigenschaften des Farbstoffs. Abkühlung fixiert die Polymere, wodurch wieder Zonen unterschiedlicher Reflektion entstehen.
Die Technik hat den Schwachpunkt, daß sich die Reflektionen der Pits und Lands weniger stark unterscheiden als bei der CD, ein CD-Laufwerk also mehr Mühe hat, die Daten exakt auszulesen. Außerdem sind die Polymere nicht unbegrenzt stabil: Unter Einfluss von Licht und Temperatur verlieren sie an Reflektionskontrast, bis schließlich keine Daten mehr lesbar sind. Ziel der CD-R- Hersteller ist also, diesen beiden Schwächen entgegenzuwirken."
3. Zum Thema "Polycarbonat"
hier noch einige Zitate aus http://de.wikipedia.org/wiki/Polycarbonate :
"Polycarbonate lassen sich mit allen für
Thermoplaste üblichen Verfahren verarbeiten. Beim Spritzgießen
( http://www.gwp-ag.de/de/leistungen/serienfertigung/kunststoffverarbeitung/kunststoffspritzguss/spritzguss-animation/index.html
) wird durch die hohe Viskosität der Schmelze ein hoher Spritzdruck benötigt. Die Verarbeitungstemperaturen liegen zwischen 280 °C und 320 °C und beim
Extrudieren zwischen 240 °C und 280 °C. Vor der Verarbeitung muss allerdings die Restfeuchte durch Trocknung (4 bis 24 Stunden bei 120 °C) auf unter 0,01 Prozent gebracht werden. Die Verarbeitungsschwindung von Polycarbonat liegt bei 0,6 bis 0,8 Prozent. Polycarbonat weist so gut wie keine Nachschwindung auf. Es lässt sich mit Lösungsmitteln wie beispielsweise Dichlormethan und Reaktionsharzklebstoffen kleben und ist ultraschall- und hochfrequenzschweißbar.
Der Marktanteil von Polycarbonat am weltweiten Kunststoffverbrauch liegt mit 2,2 Millionen Tonnen (2003) bei etwa 1,3 Prozent.
Polycarbonat ist teurer als andere Kunststoffe. Es wird daher fast nur dort eingesetzt, wo andere Kunststoffe zu weich, zu zerbrechlich, zu kratzempfindlich, zu wenig formstabil oder nicht klar genug sind, beispielsweise für CDs und DVDs, Brillengläser, Flugzeugfenster, Unterwassergehäuse für Kameras, Schutzhelme und Visiere. Polycarbonat wird als Gehäusematerial bei, Handys und einigen Laptopmodellen verwendet, sowie zur Herstellung von langlebigen Ausweisdokumenten wie Identitätskarten
(ID)."
4. Glanz der CD:
Hierzu gibt es eine Foto-Erläuterung auf http://www.itp.uni-hannover.de/~zawischa/ITP/vielstrahl.html
Textliche Erläuterung:
Das beruht auf der Beugung von Licht an sehr schmalen spalten. Hinter einem solchen Spalt, oder wenn das Licht, wie bei der CD, aus einem sehr schmalen
Spalt heraus zurückgeworfen (reflektiert) wird, finden sich um den zentralen
Lichtstrahl herum weitere Lichtlinien. Wenn der Spalt so schmal ist, dass die Wellenlänge des Lichtes für die Beugung des Lichtes hinter
dem Spalt eine Rolle spielt, dann werden verschiedene Wellenlängen des Lichtes verschieden stark gebeugt - und wir haben den "Regenbogen" an Farben. Denn jede Farbe des Lichtes hat eine andere Wellenlänge.
Bietet man auf einer Fläche Tausende von schmalen Spalten an, so überschneiden sich deren Beugungsmuster - das sind dann die "Interferenzen". Aus der Summe der Beugungsmuster an einem ganzen Feld von lichtbeugenden Spalten entsteht nun bei der CD der
Eindruck, sie würde insgesamt bunt glänzen - und bei jeder Bewegung verändert sich das, was glänzt.
Jeder kennt heute die bunten Farben, in denen sich Lampen oder andere begrenzte Lichtquellen in den CDs spiegeln: Neben dem gewöhnlichen Spiegelbild, das keine Farbaufspaltung zeigt, erscheinen je nach Blickwinkel die Beugungsbilder erster und höherer Ordnung, bei kleinen Lichtquellen in der ersten Ordnung fast reine Spektralfarben.
Für die Klausur von Bedeutung:
CDs bestehen aus einem durchsichtigen
Kunststoff, einem Polycarbonat. Das ist ein räumlich vernetztes
Makromolekül. Polycarbonat ist durchsichtig und dient als
Trägermaterial.
Polycarbonat ist ein
"Thermoplast" - ein Kunststoff, der bei Erwärmen langsam
weich wird. Das nutzt man für die Verarbeitung. Aus dem gleichen Kunststoffgranulat
werden durch Spritzgießen bei etwa 300 °C Formen aller Art
gewonnen.
Die erste technische Aufarbeitung läuft
über einen Extruder, das ist eine "Schneckenwelle",
die das heiße Granulat presst, mischt, und als formbaren Strang
ausdrückt ( http://de.wikipedia.org/wiki/Extruder
: Extruder sind Fördergeräte, die nach dem Funktionsprinzip des Schneckenförderers feste bis dickflüssige Massen unter hohem Druck und hoher Temperatur gleichmäßig aus einer formgebenden Öffnung herauspressen. Dieses Verfahren wird als Extrusion bezeichnet.
)
Die Phasen des Spritzgießens
1. Das Kunststoffgranulat wird dem Extruder zugeführt. Das Granulat wird erwärmt und geschmolzen.
2. Der geschmolzene (= plastifizierte) Kunststoff wird unter Druck durch eine Düse in die
Gussform eingespritzt.
3. Der Kunststoff erstarrt in der Gussform.
4. Wenn das abgekühlte Spritzguss-Formteil genügend Stabilität besitzt, wird es aus der Form ausgestoßen.
Zum Reflektieren des Lasers, der die CD
liest, wird eine reflektierende Aluminiumschicht auf das Polycarbonat
gedampft. Das geschieht bei Kauf-CDs. Bei CDs, die man selbst
beschreibt, gibt es organische Farbstoffe, die sich unter Hitze ähnlich
wie Aluminium gestalten lassen. Die "Gestaltung" einer CD
besteht aus Billionen digitaler Nullen und Einsen, aus
hintereinandergeschalteten digitalen Signalen der reflektierenden
Schicht.
Über der reflektierenden Schicht der CD
befindet sich nochmals ein "Schutzlack" aus Polycarbonat.
2. Warum gehen erste Daten einer CD,
schneller noch DVD nach 3...5...10... Jahren verloren? Weil
Sauerstoff an die "Reflexionsschicht" der CD aus Aluminium
gelangt. Er bildet mit dem Aluminium ein Oxid, das kein Licht mehr
reflektiert.
4 Al + 3 O2 ---> 2
Al2O3
..............................................
Ergänzend - nicht für die Klausur von
Bedeutung - noch Antworten zu den "Fragen vorweg" 3 und 4:
3. Was kostet das Material einer CD?
Rein chemisch ein paar Cent - aber rein chemisch kostet auch der Mensch
unter 5 Euro. Unter Einbezug des technischen Aufwandes ist eine einzelne
CD
heutzutage etwa 10 Cent wert.
4. Kann man Kratzer auf einer CD so
beheben, dass kein Verlust auftritt? Im Prinzip ja, solange die Kratzer
nur den "Schutzlack" betreffen. Und auch nur im Prinzip. Der
Schutzlack müsste exakt abgeschliffen werden, oder seine Kratzer
müssten exakt bei einer Neulackierung aufgefüllt werden. Das sind
Arbeiten, wie sie auch bei Kratzern im Autolack angeboten werden. In der
Praxis kauft man ein "Schutzlackspray", das sich nicht gut mit
dem vorhandenen Schutzlack verbindet, nicht lange haltbar ist, und nur
durch Zufall den Kratzer transparent auffüllt. Dann mal viel Erfolg!
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