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Die Versuche hier mit zwei Karotten werden während der Vorführung nicht ganz erklärt. Also hier nochmal schriftlich:

1. Bariumhydroxid-Lösung weist Kohlenstoffdioxid nach - da entsteht schwerlösliches Bariumcarbonat und trübt das Wasser.

Und der in Wasser gekochte Rosenkohl zersetzt sich offenbar zu kleinen Teilen in dieses Kohlendioxid - das von Pflanzen unter Normalbedingungen aus der Luft herausgeholt wird.

Also wird mit dem getrübten Wasser der Durchgang von mehr Kohlendioxid nachgewiesen, als die Luft enthält (die enthält 0,03 Prozent CO2 - das trübt solche eine Lösung erst nach Stunden).

 
2. Fast jedes organisches Material enthält Spuren von Schwefel. Die banalste Ursache ist die schwefelhaltige Aminosäure Cystein - die steckt in jedem Lebewesen. Solche Schwefel-Anteile kann man mit Bleiacetat nachweisen durch Zersetzen von organischem Material in einiger Hitze - sagen wir 150 Grad Celsius. Blei-Salze bilden bereits mit Spuren von Schwefelverbindungen, die sich ihnen nähern, schwarzes Bleisulfid. Das Salz "Bleiacetet" zuvor war weiß.

3. Warum verflüssigt die senkrecht gestellte Karotte den Zucker, und die andere enthält weiter weißes Pulver?
Es geht hier darum, dass Pflanzen außerhalb ihrer Lock-Früchte vermeiden, viel Zucker in sich zu haben. Denn Zucker ist osmotisch aktiv: Er zieht das Wasser der Pflanze zu sich hin. Das stört die sonstigen Stoffwechselprozesse. Also wandelt die Pflanze Zucker, kaum dass er bei der Photosynthese gebildet wurde, flugs in langkettige Kohlenhydrate um. Die sind nicht osmotisch aktiv. Die lösen sich etwas in Wasser und lassen sich so transportieren. Überwiegend lagern sie sich dann an von der Pflanze gewünschten Stellen ab.
Das passiert nun im Versuch mit zwei frischen, oben innen etwas ausgehöhlten Karotten (von Melanie erfundene Methode): Gibt man weißen Zucker hinein, zieht er Wasser aus der Karotte, die das gar nicht gut findet, und es entsteht eine Zucker-Lösung. Hingegen die Stärke liegt apathisch in ihrer Höhlung und lässt das Pflanzenwasser in der Karotte.