Ausführliche
Versuchsanleitung
Wir stellen jeweils mit Salzsäure zwei Gase her: Wasserstoff, indem die
Salzsäure mit festem Zink reagiert, und Kohlendioxid, indem die Salzsäure
mit festem Kalk reagiert.
Die Apparatur ist neu in der Sammlung. Sie haben oben das Foto, wie sie
aufgebaut werden muss. Ergänzend erforderlich ist:
- 1 Stativ mit 2 Klammern für die Glasgeräte im Foto
- 1 Gummischlauch mit anschließender Waschflasche. Sicherheitshalber spannen
Sie auch diese Waschflasche in ein zweites Stativ - sowas fällt gern mal im
falschen Moment um.
Der Gummischlauch an den "Einweghahn gewinkelt" angeschlossen werden, der im
Foto rechts auf dem "Gasentwickler" sitzt.
- Kalkwasser. Das kommt in die Waschflasche. Es handelt sich um eine klare
Lösung von Calciumhydroxid. Wenn diese Flüssigkeit sich trübt, ist dies ein
Anzeichen dafür, dass deutlich mehr Kohlendioxid (> 1 %) im durchströmenden
Gas ist als in der Luft (=0,04 %).
- Salzsäure in passender Konzentration. Bei groben Zinkkörnern und
Marmorbrocken dürfte konzentrierte Salzsäure erforderlich sein. Bei
Zinkpulver und Kalkpulver wird verdünnte Salzsäure reichen.
Also Ihr Ausgangsstoff ist konzentrierte Salzsäure. Bitte tragen Sie
Schutzbrille und Einweghandschuhe.-
Wasserstoffperoxid, etwa 30 %ig
- Kalk =
"Calciumcarbonat" als Pulver.
- eine Marmorplatte
- Zinkpulver
- Sand oder Kochsalz ("eine neutrale Substanz")
- Das Enzym Katalase oder "Perlkatalysator"
- Bunsenbrenner oder Feuerzeug. Die starten die Knallgasreaktion, falls denn
Wasserstoffgas in passender Menge (2 : 1 zu Luftsauerstoff, also etwa 40
Prozent in der Luft) vorhanden ist.
- 2 Petrischalen. In Ihnen testen Sie vor dem Hauptversuch, bevor Sie also
die schwer zu reinigende Apparatur bemühen, die passende Gasentwicklung:
Kräftige Reaktion, aber kein wildes Aufschäumen.
- kleiner Messzylinder (100 ml) zum schrittweisen Verdünnen der
konzentrierten Salzsäure.
- Pipette für die Salzsäure |
Vorversuch:
Geben Sie je einen Spatellöffel Kalkpulver und Zinkpulver in je eine
Petrischale.
Atmen Sie im folgenden die Dämpfe nicht ein! Es könnte bei exothermer
Reaktion auch Chlorwasserstoffgas entstehen. Das ist ungesund. Und nochmal
der Hinweis: Schutzbrille, Einweghandschuhe.
Tropfen Sie zunächst mit der Pipette an einer Stelle 1 bis 3 Tropfen
konzentrierte Salzsäure auf jede Stoffsorte.
Geben Sie 9 qcm Leitungswasser in den Standzylinder. Geben Sie dann 1 qcm
konzentrierte Salzsäure in den Standzylinder (Regel bei diesem ersten
Verdünnungs-Schritt: "Erst das Wasser, dann die Säure. Sonst passiert das
Ungeheure"). Schütteln Sie. Geben Sie diese etwas verdünnte Salzsäure mit
der Pipette auf einer anderen Stelle Ihrer Stoffe.
Sie suchen die Reaktion, bei der sich die Reaktion
bis zum Abflauen über etwa 120 Sekunden verteilt. Also nicht alles auf
einmal soll sich verbrauchen, und nicht stundenlang soll es dauern.
Tropfen Sie ergänzend etwas konzentrierte Salzsäure auf
eine Marmorplatte.
Hauptversuch:
Füllen Sie die von Ihnen gewählte Säure-Konzentration in den "Tropftrichter"
- im Foto links. Der Hahn darunter muss geschlossen sein.
Geben Sie den dafür vorgesehenen Stoff (Zinkpulver oder
Kalkpulver) in den
"Gasentwickler" - im Foto rechts. Der Hahn unten am Gasentwickler muss
geschlossen sein. Der Gashahn oben am Gasentwickler muss offen sein.
Arbeiten Sie zunächst mit Kalk. Bauen Sie hinter dem Gasauslass des
Gasentwicklers die Waschflasche auf. Sie sollte ca 3 cm mit Kalkwasser
gefüllt sein. Starten Sie die Reaktion.
Arbeiten Sie abschließend mit Zink. Nehmen Sie dazu die Waschflasche weg,
die sie beim Versuch mit Kalk nutzten. Setzen Sie stattdessen eine Düse mit
schmalem Ausgang auf den Gasausgang oben beim Gasentwickler. Halten Sie ein Feuerzeug
bzw. einen mit 1 Meter Abstand zum Gasaustritt brennenden Bunsenbrenner
bereit. Warten Sie mit dem Starten der Knallgasreaktion, bis zehn Sekunden
lang deutlich Gas ausgetreten ist. Es darf sich keine Luft mehr im
Gasentwickler befinden, sonst explodiert der.
Halten Sie Feuerzeug oder Bunsenbrenner in den
Gasstrom. Sollten Sie eine Flamme erzeugen: Erfolg. Bei milder
Gasentwicklung können Sie auch den Stopfen des Gasentwicklungsgefäßes öffnen
und sogleich einen an der Spitze brennenden Holzstab (die gibt es für die
Glimmspanprobe) darüberhalten. Sie hören je nach Gasgemisch einen leisen
Knall (Verpuffung von Knallgas) oder einen Pfiff (rasches Abbrennen von viel
Wasserstoffgas an Luft). Zusatzversuch:
Geben Sie eine neutrale Substanz, z.B. Sand, ins
Reaktionsgefäß. Tropfen Sie wenig Katalase (ein Enzym) darauf.
Geben Sie Wasserstoffperoxid in den
Flüssigkeitsbehälter. Bringen Sie die Stoffe zusammen. Machen Sie im
Reaktionsgefäß die Glimmspanprobe. |