Dennis und Paul:
1. Was ist Branntwein ?
Branntwein ist ein alkoholisches Getränk, das aus gegorenen Flüssigkeiten
durch Destillieren gewonnen wird.Ausgangsstoffe
sind z.B.
- vergorene Trauben (Weinbrand)
- vergorenes Obst (z.B. Kirchwasser)
- Zuckerrohrmelasse (Rum)
2. Wenn man Wein destilliert, soll man den ersten
Vorlauf (was ist das?) verwerfen. Was ist der Grund ?
Unterhalb von 100 Grad Celsius wird bevorzugt der
Alkohol in einem vergorenen Gemisch zu Gas. Immer verdampft aber auch ein
Teil des Wassers mit, weshalb man nie reinen Alkohol erhält.
In den ersten Tropfen des Destillats, dem "Vorlauf",
sind besonders viel Methanol und andere leichtflüchtige Substanzen wie
Ethylacetat, die für den menschlichen Genuss nicht geeignet sind
(schädlich).
Der Vorlauf zeichnet sich überlicherweise durch einen
unangenehmen, stechend-scharfen Geruch aus. Nach dem Vorlauf wird das
"Herzstück", der genussfähige Brand, gewonnen.
3. Was sind Fuselöle ?
Diese "mittleren Alkohole" haben eine umfangreicherere Formel als Alkohol (=
C2H5OH). Sie entstehen als Nebenprodukt der Gärung und sind ein Gemisch von
Amyl- und Butylalkoholen, Fettsäuren-Estern, Terpenen und Furfurol.
Sie sind giftig, wirken narkotisch und verbleiben
länger im Körper, weil sie langsamer als der Äthyalkohol abgebaut werden.
Vor allem finden sie sich in extraktreichen Weinen, sind aber im Normalfall
nur in geringen und ungefährlichen Mengen vorhanden. Bei der Lagerung von
Weinbrand entstehen daraus wichtige und wohlriechende Aromastoffe.
Bei höherem Gehalt in einem Wein und besonders bei
übermässigen Alkoholkonsum können sie Kopfschmerzen erzeugen.
4. Was ist Weinstein ?
Darunter versteht man die Verbindungen
von Säuren, insbesondere Weinsäure, mit Kalium (Kaliumhydrogentartrat) oder
Kalzium (Calciumtartrat). Diese Verbindungen scheiden sich in Form von
Bitartrat-Kristallen, Stäben oder Blättern aus und setzen sich in der
Flasche ab.
Weinstein hat den Vorzug gegenüber dem
"Depot" (in dem er auch enthalten sein kann), dass er sich absetzt und
sauber vom Wein getrennt werden kann. Eine besondere Form ist der ganz feine
Weinstein, der sich bei Erschütterung aufwirbelt. Weinstein ist besonders
daran zu erkennen, das er hart und tatsächlich wie Stein ist. Er ist
geschmacklich völlig neutral, bedeutet keinen Weinfehler und kommt heute
aufgrund der modernen Filter- und Stabilisierungs-Methoden im Flaschenwein
kaum noch vor. Vor der Flaschen-Abfüllung eines Weines kann gemäß den
weingesetzlichen Bestimmungen Meta-Weinsäure zugesetzt werden, was die
Bildung von Weinstein (allerdings nur für rund ein Jahr) verhindert.
5. Wein wird gelegentlich
gepantscht: Mit Wasser gestreckt oder gesüsst. Warum?
In erster Linie wird eine Streckung
des Weines dazu genutzt, um höhere Erträge an fertigem Wein zu erhalten,
ohne dass mehr teurere Rohstoffe (Weintrauben) benötigt werden.
Mit der Süßung des Weines versucht man
den Geschmack zu verfälschen und somit den Wein süßer und mundiger zu
machen.
Ein Beispiel hierzu gibt es aus dem
Jahr 1985, als ein Österreichischer Winzer seinen Wein mit Glykol versetzte.
Glykol kann, gemischt mit Wasser, als Frostschutzmittel verwendet werden und
es schmeckt süß.
Hierbei wurde jedoch nicht der
Gesamtzuckergehalt im Wein beeinflusst, des regelmäßigen Kontrollen
unterliegt. Deshalb fiel dies zunächst nicht auf. In höheren Dosen wirkt
Glykol allerdings gesundheitsschädigend. Der Skandal kam zu Tage, als die
Steuerbehörde darauf aufmerksam wurde, dass der Winzer eine
unverhältnismäßig große Menge an Frostschutzmittel von der Steuer absetzen
wollte.
Das Resultat war der Einbruch der
Einkaufszahlen von österreichischen Weinen im Ausland und eine erhebliche
Schädigung des Rufes von Weinen aus Österreich. Aufgrund des Skandals wurde
in Österreich das strengste Weingesetz der Welt eingeführt. |