1.4. Versuchen Sie mal folgendes:
Speiseöl und destilliertes Wasser je einen Zentimeter hoch in einen
Erlenmeyerkolben geben. Dazu einen gehäuften Teelöffel Natriumhydroxid-Plätzchen.
Einen Stopfen auf den Erlenmeyerkolben geben und hitzestabile Handschuhe
anziehen. Das Natriumhydroxid löste sich ins Wasser unter großer Hitze.
Destilliertes Wasser stellt sicher, dass nicht schon bei der Seifenherstellung
die Wasserhärte stört. Den Erlenmeyerkolben kreisen lassen und schütteln, bis die größte
Hitze vorbei ist. Wenn das Gefäß nur noch zahm
warm ist, den Stopfen wegnehmen und mit einem Glasstab einige Zeit rühren.
Stehenlassen.
Im praktischsten Fall haben wir oben über Glycerin und Wasser eine Schicht
von Seifenflocken. Wir gießen Teile des Inhalts des Erlenmeyerkolbens so in ein
Sieb, dass möglichst gar kein Glycerin mitkommt. Die erhaltenen Seifenflocken
waschen wir mit destilliertem Wasser ein wenig - aber so, dass noch Seife übrig
bleibt. Mit wenig von dieser Seife machen wir den Seifentest: Etwas Seife in ein Reagenzglas
geben, vier Zentimeter Wasser dazugeben, Stopfen drauf und schütteln. Gute Seife
sollte nach einigem Schütteln lang haltenden Schaum bis oben hin liefern.Wenn das so gradlinig nicht klappt, müssen wir ergänzend "aussalzen".
Dazu stellen wir eine gesättigte Kochsalzlösung her: Vier Teelöffel Kochsalz in
einen Erlenmeyerkolben mit nur 2 cm hoch destilliertem Wasser geben. Stopfen drauf, und
ausgiebig schütteln. Es sollte etwas Salz unten im Kolben übrig bleiben, das
sich bei weiterem Schütteln nicht mehr im Wasser löst. Nun gießen wir die
Flüssigkeit so in unseren Erlenmeyerkolben, in dem wir die Seife herstellen,
dass das feste Salz nicht mitkommt.
Rühren. Stehenlassen. Mit höherer Wahrscheinlichkeit scheidet sich nun als
oberste Schicht feste Kernseife ab.
.........
Seifensiederei historisch? Die "Pottasche" enthielt als
wirksame Substanz Soda = Natriumcarbonat. Dazu wurde Fett und etwas Wasser
gegeben. Dieses Gemisch wurde tagelang bis heran an den Siedepunkt des Wassers
erhitzt, bis oben Seife schwamm, die man absiebte, und unten Glycerin, das man
verwarf oder anderweitig nutzte. Bei Problemen wurde noch ausgesalzt.
Wir haben nicht tagelang Zeit. Wenn Sie aber beliebiges
Fett nach obigem Rezept statt mit Soda mit konzentrierter Natronlauge
übergießen, wenn Sie außerdem ein wenig Olivenöl dazugeben (bei feiner Seife
müssen es 70 Prozent sein), und ausgiebig kochen (Siedsteine! Spritzschutz!)
dann schaffen Sie vermutlich auch die klassische "Verseifung von altem Fett".
Denn das war die historische Nutzung: Fettreste wurden zu Seife oder
Kosmetikartikeln veredelt.
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2. Klassische Seife kommt nicht klar mit Säuren und
hartem Wasser Stellen Sie drei Reagenzgläser her, in denen sich
schäumende Seifenlösung befindet. Geben Sie in ein Reagenzglas etwas Essig, in
eines eine Lösung von Calciumcarbonat (das erzeugt Wasserhärte). Ein Glas lassen
Sie zu Vergleichszwecken unverändert.
Stellen Sie nun drei andere Reagenzgläser her, in denen
sich ein schäumendes modernes Waschmittel befindet. Geben Sie in ein Reagenzglas
etwas Essig, in eines eine Lösung von Calciumcarbonat. Ein Glas lassen Sie zu
Vergleichszwecken unverändert.
3. Freisetzen von CO2-Gas bei Zugabe einer organischen
Säure > schwebende Seifenblasen
Übergießen Sie in einer Glasschüssel einen Esslöffel
festes weißes Natron = Natriumhydrogencarbonat mit einem Esslöffel Essig, oder,
das ist wirksamer, mit Essigessenz:
CO2 -Gas entsteht. Es bildet einen Kohlensäuregas-See und diffundiert
nicht gleich in die Höhe.
Dies kann man sichtbar machen, indem man Seifenblasen in die Glasschüssel
pustet: Sie sollten in der "Luft" stehenbleiben, weil sie leichter sind als das
Kohlensäuregas.
Zeigen Sie die Haltbarkeit von Seifenblasen, die mit
Zugabe von Glycerin und Stärkekleister zäh gemacht wurden. Blasen Sie solche
Seifenblasen auf ihre Schüssel mit dem Kohlensäuregas-See.
4. Sichtbarmachen der einmolekularen Schicht von
Tensiden auf Wasseroberflächen
Eine Rasierklinge kann man so sanft auf die
Wasseroberfläche legen, dass sie dort schwimmt. Stellen Sie eine kleine Wanne
mit Wasser hin, und wer will, kann es probieren. Nun stellen Sie eine gleiche
kleine Wanner mit Wasser daneben, in dem Spülmittel gelöst wurde: "Das Wasser
des Untergangs". Wird eine Rasierklinge in dieses Wasser eingetaucht, ist sie
anschließend nicht mehr imstande, auf einer Wasseroberfläche zu schwimmen,
Ein Tropfen Tensid drückt Pfefferpulver an den
Rand eines Gefäßes, in dem es zuvor zufällig verteilt auf dem Wasser schwamm.
5. Geben Sie zwei Seifenlösungen - selbst hergestellte Seife und Lösung
eines modernen Waschmiuttels - an die "Indikatorgruppe". Die sollen den
PH-Wert der Lösungen feststellen.
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