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Schüler: Flucht vor Textwüsten, aber Forderung nach Pauktexten
Auf dieser Homepage habe ich mich demonstrativ für "Textwüsten" entschieden. Pragmatisch, puristisch, vordergründig
anti-motivatorisch. Wer es bunt will, soll ein chemisches Schulbuch im Stil der letzten 20 Jahre betrachten: Inhalte werden pro Doppelseite beendet, mal durch Schrumpfen, mal durch Dehnen, "sonst wird es schlecht aufgenommen". Photos sind Pflicht pro Seite, "sonst
motiviert das nicht". Wer es ganz bunt haben will, soll das Werbeprospekt einer Chemie-Firma aufschlagen: 10 Prozent Info, 90 Prozent Pomp. Auf dieser
Homepage also 100 Prozent Info. Wer hier Buntes treffen will, darf "in die Tiefe gehen" und sich die 200 Links der Homepage ansehen.
Hintergrund dieses Stils hier war das Weghören eines Teils meiner Abendschüler
von 20 bis 22 h beim laufenden Unterricht: "Das arbeite ich zuhause auf"... "das lerne ich alles auf einmal am Tag vor der Klausur". Und dann kommen diese Schüler und wollen
die Inhalte knapp, knapper, die vorher schon ohne Längen unterrichtet wurden. Geht nicht? Stimmt.
Geht doch? Also dann, hier sind sie mit ins Paket gepackt, die "kürzestmöglichen Texte zum Pauken dessen, was direkt mit Noten zu tun hat, weg von all dem Zeug, das nur mal so gesagt wurde". Es folgt die voraussagbare Klausur, mit erheblichen Pfuschproblemen. Ich finde den Schülerwunsch nach vorgekautem
verknapptem Paukstoff anti-gymnasial. Hier habe ich aber mal eine Homepage gebaut, die auch anti-gymnasialer Kundschaft anbietet,
Inhalte abzuholen. Mal sehen, ob sie es schafft.
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