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Experimente der "Tensid-Gruppe" 1. Seife herstellen Das richtig knackige Rezept habe ich bisher nicht gefunden. Gerät: zahlreiche Erlenmeyerkolben, Rührstab, Stopfen. Zahlreiche Reagenzgläser in einem Ständer mit Stopfen, Teelöffel und Esslöffel. Bunsenbrenner mit Dreibein mit Stellfläche. Chemikalien: destilliertes Wasser, Natriumhydroxidplätzchen, Soda = Natriumcarbonat, konzentrierte Natronlauge, Kochsalz, Essig, Essigessenz, Olivenöl, Fett, 1,1, http://www.seilnacht.com/waschm/seifhers.html redet viel, ist aber ungenau in praktischen Momenten 1.2. Bei http://www.chemieunterricht.de/dc2/grundsch/versuche/gs-v-081.htm habe ich die Erwartung, dass nur wenig Seife und viele störende Stoffe entstehen. Seife erkennt man eben nicht an Trübung und Blasen, sondern sie muss abtrennbar sein vom Gemisch und in Wasser dann haltbaren Schaum erzeugen. Hier aber mal das Rezept zum Probieren: Mische 1 ml Speiseöl (= 1 ccm = etwa 1 nicht ganz gefüllter Teelöffel) mit 50 ml destilliertes Wasser. Gib dazu zwei Teelöffel voll Soda. Koche das Ganze 10 min lang in einem größeren Gefäß mit Siedesteinchen. Das Glas wird locker abgedeckt. Damit verhinderst du, dass das Wasser verdampft. Achtung, die Mischung kann spritzen und überschäumen! Deshalb solltest du besser nicht mit einem Reagenzglas arbeiten und setzt eine Schutzbrille auf. Dass Seife entstanden ist, erkennst du daran, dass die Mischung milchig trübe wird und beim Kochen Blasen wirft. Außerdem riecht sie kaum noch nach Öl, sondern richtig nach erhitzter Seifenlösung. 1.3. Am erfolgversprechendsten erscheint mir die Seifenherstellung nach http://random-experiments.lima-city.de/html/chemie/verseifung.html Das Video dort ist sehr sinnvoll, der Text rudert noch etwas herum. 1.4. Versuchen Sie mal folgendes: Wenn das so gradlinig nicht klappt, müssen wir ergänzend "aussalzen".
Dazu stellen wir eine gesättigte Kochsalzlösung her: Vier Teelöffel Kochsalz in
einen Erlenmeyerkolben mit nur 2 cm hoch destilliertem Wasser geben. Stopfen drauf, und
ausgiebig schütteln. Es sollte etwas Salz unten im Kolben übrig bleiben, das
sich bei weiterem Schütteln nicht mehr im Wasser löst. Nun gießen wir die
Flüssigkeit so in unseren Erlenmeyerkolben, in dem wir die Seife herstellen,
dass das feste Salz nicht mitkommt. ......... Seifensiederei historisch? Die "Pottasche" enthielt als wirksame Substanz Soda = Natriumcarbonat. Dazu wurde Fett und etwas Wasser gegeben. Dieses Gemisch wurde tagelang bis heran an den Siedepunkt des Wassers erhitzt, bis oben Seife schwamm, die man absiebte, und unten Glycerin, das man verwarf oder anderweitig nutzte. Bei Problemen wurde noch ausgesalzt. Wir haben nicht tagelang Zeit. Wenn Sie aber beliebiges
Fett nach obigem Rezept statt mit Soda mit konzentrierter Natronlauge
übergießen, wenn Sie außerdem ein wenig Olivenöl dazugeben (bei feiner Seife
müssen es 70 Prozent sein), und ausgiebig kochen (Siedsteine! Spritzschutz!)
dann schaffen Sie vermutlich auch die klassische "Verseifung von altem Fett".
Denn das war die historische Nutzung: Fettreste wurden zu Seife oder
Kosmetikartikeln veredelt. 2. Klassische Seife kommt nicht klar mit Säuren und hartem Wasser Stellen Sie drei Reagenzgläser her, in denen sich schäumende Seifenlösung befindet. Geben Sie in ein Reagenzglas etwas Essig, in eines eine Lösung von Calciumcarbonat (das erzeugt Wasserhärte). Ein Glas lassen Sie zu Vergleichszwecken unverändert. Stellen Sie nun drei andere Reagenzgläser her, in denen
sich ein schäumendes modernes Waschmittel befindet. Geben Sie in ein Reagenzglas
etwas Essig, in eines eine Lösung von Calciumcarbonat. Ein Glas lassen Sie zu
Vergleichszwecken unverändert. 3. Freisetzen von CO2-Gas bei Zugabe einer organischen Säure > schwebende Seifenblasen Übergießen Sie in einer Glasschüssel einen Esslöffel
festes weißes Natron = Natriumhydrogencarbonat mit einem Esslöffel Essig, oder,
das ist wirksamer, mit Essigessenz: Zeigen Sie die Haltbarkeit von Seifenblasen, die mit
Zugabe von Glycerin und Stärkekleister zäh gemacht wurden. Blasen Sie solche
Seifenblasen auf ihre Schüssel mit dem Kohlensäuregas-See. 4. Sichtbarmachen der einmolekularen Schicht von Tensiden auf Wasseroberflächen Eine Rasierklinge kann man so sanft auf die Wasseroberfläche legen, dass sie dort schwimmt. Stellen Sie eine kleine Wanne mit Wasser hin, und wer will, kann es probieren. Nun stellen Sie eine gleiche kleine Wanner mit Wasser daneben, in dem Spülmittel gelöst wurde: "Das Wasser des Untergangs". Wird eine Rasierklinge in dieses Wasser eingetaucht, ist sie anschließend nicht mehr imstande, auf einer Wasseroberfläche zu schwimmen, Ein Tropfen Tensid drückt Pfefferpulver an den Rand eines Gefäßes, in dem es zuvor zufällig verteilt auf dem Wasser schwamm. Stichworte mit weiterführenden Hinweisen: Moderne Tenside: Anpassung an Haut-PH. Unempfindlich gegen Wasserhärte. (Was ist in einem Fleckentferner-Stift drin?) (Phosphate, Überdüngung von Gewässern, neue Austauschstoffe statt Phosphaten... ist Theoriethema) (Wasserreinheit, Sauerstoff-Verbrauch als Maß der Bakteriendichte im Wasser, Kläranlage) |