Manfred
Eigen nannte das Zusammenspiel, von RNA und Proteinen "Hyperzyklus". Dazu stützte
er sich auf seine Versuchsergebnisse. Eigen bewies im Reagenzglas, dass sich aus ATP und
anderen Triphosphaten Nucleinsäuren bilden konnten.
Wären solche Nucleinsäuren mit den
richtigen Proteinen, die sich spontan in der Ursuppe bilden konnten, zusammengetroffen,
hätte sich ein Reaktionszyklus ausgebildet, bei dem mehr Nucleinsäuren hergestellt
worden wären. Ein katalytischer Zyklus, der sich selbst reproduziert, wäre entstanden.
Dieser Hyperzyklus zeigt bereits
elementare Grundzüge des Lebens:
·
Vererbung (Reproduktion des Zyklus)
· Stoffwechsel
· Mutation (wichtiger Faktor für die Selektion)
War der Hyperzyklus von einer Membran
umgeben so kann man schon von einer Lebensform sprechen, den sogenannten Protobionten.
Durch Aufnahme anderer Hyperzyklen in
einen bestehenden Hyperzyklus, wahrscheinlich mit Hilfe eines Vorgangs ähnlich der Endosymbiontenhypotese, schreitete die Evolution der Protobionten
fort. Die Aufnahme anderer Hyperzyklen ermöglichte weitere Stoffwechselreaktionen, die sich im Laufe der Zeit immer besser aufeinander einspielten
und somit wieder einen Selektionsvorteil darstellten.
Auch die RNA wurde im Laufe der Evolution
durch die DNA als Informationspeicher abgelöst und ihre Funktion auf die
Übersetzerfunktion zwischen DNA und Proteinen beschränkt. |
RNA-Welt
und Hyperzyklus
Durch zufällige Reaktionen in der Ursuppe sind unter anderem auch
verschiedene RNA-Moleküle gebildet worden. Diese RNA hatte
enzymatische Eigenschaften.
RNA,
die katalytische Wirkung besitzt, gibt es heute noch, die
sogenannten Ribozyme.
Diese
RNA hatte die Fähigkeit ihre eigene Reduplikation zu katalysieren, somit war sie
Informationsträger wie auch Enzym.
Vermutlich
wurden auch die ersten Peptidketten
durch diese RNA katalysiert, mit der Zeit erwiesen sich die Proteide
aber als die besseren Enzyme. So kam es dann vermutlich zur Arbeitsteilung zwischen Proteinen als Enzyme, und der
RNA als Informationsträger.
Aus
der RNA-Welt entstand durch Selektion während der chemischen Evolution eine
RNA-Protein-Welt.
Läuft dieser
Prozess in einer membranumschlossenen Hülle ab, kann
sich durch Selbstorganisation der Makromoleküle ein Zyklus aufbauen.
RNA 1 codiert Protein 1, das dann den Aufbau der RNA 2 katalysiert.
Wenn nun Protein X wieder RNA 1 katalysiert, liegt ein
Kreislauf vor.
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So kommt nun ein rückgekoppelter Reaktionszyklus zustande, der einen
entscheidenden Selektionsvorteil darstellt. |
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