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Die Evolution des Stoffwechsels Nach der Hypothese des Chemikers Günther Wächtershäuser entstanden die ersten Protobionten aus einer Reaktion an Pyrit: FeS + H2S ----------> FeS2 + H2Diese exotherm verlaufende Reaktion begünstigte eine weitere Reaktion, die CO2 - Reduktion. FeS + H2S + HCO3- --> FeS2 + H2O + HCOO-Mit
Fortschreiten der Reaktion setzte der wachsende Pyritkristall immer mehr Energie frei. Er
wurde somit zur Energiequelle diverser chemischer Reaktionen. Dabei entstand unter anderem
aktivierte Ameisen- und Essigsäure. An der Oberfläche
des Kristall wurden diese negativ geladenen Teilchen festgehalten und
konnten
nun weiter miteinander reagieren. So entstanden immer komplexere Verbindungen, die in
Wechselwirkung zueinander traten. Aus
Fettsäuren entstand nun eine Membran um den weiter wachsenden Pyritkristall und
schloss
diesen ein. Somit war ein abgegrenzter Reaktionsraum um eine Energiequelle geschaffen. Als
Beweis für die Hypothese spricht,
dass man in Archaebakterien Pyritkristalle
entdeckt
hat. Mit der
Zeit sammelten sich verschiedene organische Verbindungen in den Zwischenräumen des
Pyritkristalls und lagerten sich zu Makromolekülen um. Vermutlich
benutzten sogar diese Protobionten ATP als Energieträger. Als sich
der Vorrat an Pyrit erschöpfte,
kam es zur ersten Energiekrise für die damaligen
Lebensformen. Diese Selektion überstanden nur Protobionten, die Licht zur Gewinnung von
Energie nutzen konnten. Sie
absorbierten das Licht mit Hilfe eines bestimmten Farbstoffes
und konnten nun unter Ausbildung eines Elektronengefälles
ATP produzieren. Dieser Prozess ist als anaerobe Photosyntese
bekannt und kommt heutzutage noch in sogenannten Halobakterien vor. Das
heißt, dass in diesen Lebensformen eine Photosyntese
stattfand, die ohne Elektronentransportkette und O2-Produktion ablief. Die
Ausbildung einer Elektonentransportkette war ein weiterer wichtiger Schritt und stellte
einen Selektionsvorteil dar. Der
Wasserstoffspender dieser Protobionten war damals noch H2S, das in
der damaligen Atmosphäre vorkam. Noch heute gibt es Schwefelbakterien,
die H2S statt H2O als
Wasserstoffquelle nutzen. Der
Vorrat an H2S war in
der damaligen Atmosphäre stark begrenzt und somit setzte erneut eine Energiekrise ein. Im
Selektionsvorteil waren nun die Protobionten, die H2O als
Protonenquelle nutzen konnten. Die Zeit der aeroben Photosyntese begann. Ein
Produkt dieser Reaktion war O2, das
sich daraufhin in der Atmosphäre anreicherte. Dieser Sauerstoff war für die damaligen
Lebensformen giftig, denn sie konnten nicht mit der oxidierenden
Wirkung des Gases fertig werden. Somit
gab es erneut eine Krise, und nur wenige Protobionten konnten sich den neuen Bedingungen
anpassen. Mit der
Zeit aber begannen diese Zellen den Sauerstoff zu nutzen. Das Zeitalter der Atmung begann,
d.h. die Protobionten nutzten nun den Sauerstoff, um durch vollständige Oxidation von
Nährstoffen (Glukose) Energie zu gewinnen. Somit
stieg die Energieausbeute wieder gewaltig an, was wieder zu einem Selektionsvoteil
führte. Dies war die Entstehung der ersten Prokaryonten und somit begann die Zeit der biologischen Evolution. |