Alexander:
Historische Streichhölzer
Die Substanzen können sich bei der Bearbeitung schon
entzünden. Tragen Sie durchgehend eine Schutzbrille. Tragen Sie Kleidung,
die notfalls einen Brandfleck verträgt. Arbeiten Sie immer mit möglichst
kleinen Mengen - der "Spatelspitze".
Wikipedia behauptet:
1. "Mit Schwefel getränkte Kiefernhölzchen gab
es spätestens um 950 in China, wahrscheinlich aber schon im 6. Jahrhundert.
Diese Hölzchen lassen sich bei der kleinsten Berührung mit Feuer entzünden."
Das können wir mal versuchen. Vermengen Sie einen
kleinen Tropfen Paraffin mit einer Spatelspitze Schwefelpulver. Tunken Sie
einen Glimmspan hinein. Also es soll nur wenig Substanz am Glimmspan sein.
Halten Sie das so kurz wie nötig in eine Bunsenbrennerflamme. Wir sind
gespannt.
2. "Anfang des 19. Jahrhunderts erschienen die
Tunkzündhölzer auf dem Markt, die die erste sichere chemische Zündung
ermöglichten. Im Zündkopf dieser Hölzchen befanden sich Kaliumchlorat und
Zucker, die mit einem Tröpfchen Schwefelsäure entflammten. Da sie in der
Praxis einfach in die ätzende Säure getaucht wurden, waren Verspritzungen
möglich. Die Tunkzündhölzer wurden daher allmählich von den Streichhölzern
abgelöst."
Auf geht´s. Mischen Sie nach Auge in einem kleinen
Tiegel eine Spatelspitze Kaliumchlorat, eine Spatelspitze Zucker und einen
möglichst kleinen Tropfen Paraffin. Stellen Sie den Tiegel am Rande eines
Waschbeckens bereit.
Lassen Sie sich vom Lehrer einen zweiten kleinen
Tiegel mit ein paar Tropfen konzentrierter Schwefelsäure geben.
Arbeiten Sie nun am Boden eines Waschbeckens. Da sind
Spritzer und auslaufende Säure am besten aufgehoben.
Tunken Sie ein Glimmspan in Ihr Gemisch und
anschließend in die Schwefelsäure. Klappt es?
Sollten 1. und 2. nicht funktionieren, müssen wir ein
anderes Bindemittel als Paraffin wählen. Vielleicht schlicht "Uhu" - das ist
wasserloser Stärkekleister. |
3. "Reibungsstreichhölzer oder Überall-Zündholzer
lassen sich an jeder rauen Oberfläche entzünden. Sie enthalten
Tetraphosphortrisulfid und Kaliumchlorat, die beim Reiben miteinander
reagieren und das Zündholz entflammen."
Dieses Tetraphosphortrisulfid können wir nicht
herstellen. Sie erhalten stattdessen vom Lehrer zunächst wenige Körner und
nach einiger Routine eine Spatelspitze roten Phosphors in einem stabilen
Mörser.
Aus den Vorversuchen haben Sie schon Kaliumchlorat.
Arbeiten Sie im Abzug. Räumen Sie im Abzug andere Substanzen weg.
Insbesondere die Flasche mit Kaliumchlorat sollte entfernt stehen. Den Abzug
brauchen ansonsten noch Paul und Dennis für Schwarzpulver-Zündungen.
Sprechen Sie sich ab beim Ausprobieren und Vorführen.
Tragen Sie einen feuerfesten Handschuh. Geben Sie nach
Auge die gleiche zunächst winzige Menge Kaliumchlorat in den Mörser, wie da
roter Phosphor drin ist. Vermengen Sie zunächst mit dem Spatel. Sollten Sie
durch solches Rühren keine Zündung herbeiführen, nehmen Sie den Mörser des
Stößels und reiben Sie die Substanzen ineinander.
Jede Mengenerhöhung führt zu erstaunlicher Steigerung
der Reaktion. Beim letzten Blockkurs hatte der ausführende Schüler ein
Brandloch im Handschuh und einen etwas glühenden Finger. Beschließen Sie
durch zwei Vorversuche die geringe Menge, mit der Sie den Versuch den
anderen zeigen.
Hier der Kommentar aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumchlorat):
"Nicht ungefährlich war die Verwendung für
„Knallerbsen“, wo ein Gemisch aus Kaliumchlorat und rotem Phosphor zusammen
mit Gummi arabicum zu Kügelchen geformt und danach getrocknet wurde. Die
Mischung von Kaliumchlorat und rotem Phosphor ist auch unter der Bezeichnung
Armstrongsche Mischung bekannt und führt immer wieder zu schweren
Verletzungen beim Umgang damit, wenn die große Empfindlichkeit dieser Mixtur
gegenüber Schlag, Reibung oder Elektrostatik unterschätzt wird."
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