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Antriebsstoffe bei Raketen

Schwarzpulver:

Schwarzpulver war das erste bekannte Treibmittel für Feuerwaffen und Feststoffraketen und wird auch heute noch verwendet.
Schwarzpulver wird für Sicherheitszündschnüre, für pyrotechnische Zwecke, als Treibladungspulver beim Sportschießen, für spezielle Zündsätze sowie für Sprengungen in Steinbrüchen verwendet, und ist vielfach heute noch nicht durch andere Sprengmittel ersetzbar. Schwarzpulver bedarf nur eines geringen Einschlusses, um bei Flammenzündung den Abbrand zu einer Explosion zu steigern. Schwarzpulver kann nicht detonieren. Die größte ermittelte Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Explosion unter Einschluss beträgt maximal 500 m/s. Schwarzpulver besteht aus Kaliumnitrat, Schwefel und Holzkohle. Schwarzpulvertreibsätze erzeugen allerdings nur schwache Leistungen und dienen heute höchstens noch als Antrieb von Feuerwerksraketen und Hagelabwehrraketen.

Geheimnis der Schwarzpulverherstellung:

Das Geheimnis der Schwarzpulverherstellung drang von China nach Indien, von dort nach Mittelasien und um die Hälfte des 13. Jahrhunderts über Arabien nach Europa. Im Jahre 1340 wurde in Augsburg die erste Pulvermühle in Betrieb genommen, die dazu diente, die Bestandteile des explosiven Gemisches fein zu vermahlen und gleichzeitig innig miteinander zu vermengen, um so die Explosionswirkung zu erhöhen.

Knallgas aus flüssigen Komponenten:

Einen Flüssigkeits-Antrieb bezeichnet man als Zweistoffsystem (Diergol), da der Treibstoff aus zwei flüssigen Komponenten besteht. Der Brennstoff (z.B. flüssiger Wasserstoff) und der Oxidator (z.B. flüssiger Sauerstoff) lagern in zwei unterschiedlichen Behältern. Bei der Zündung werden beide Stoffe von Turbopumpen in die Brennkammer befördert. Das Gemisch wird daraufhin gezündet und reagiert spontan.
Bei der heftigen Reaktion entstehen Gase mit Temperaturen von mehreren Tausend Grad und ein Druck von 200 bis 300 bar, was eine hohe Schubkraft zur Folge hat.
Doch birgt der Flüssigkeitsantrieb auch Nachteile, wie die Lagerung der Treibstoffe und eine komplizierte Technik.

Knallgas-Reaktionsgleichung:

Kohlenstoffverbindungen:

Die ersten flüssigen Treibstoffe waren organische Verbindungen wie Anilin und Alkohol. Heute wird fast ausschließlich Kerosin (RP-1, Schwerbenzin, Flugzeugbenzin) eingesetzt. Der Großteil der freigesetzten Energie geht dabei auf den Wasserstoff zurück.

"Kohlenwasserstoffe" wie "Kerosin" sind im Prinzip gleiche wie "Benzin".

Kohlenwasserstoffe liefern mit Sauerstoff spezifische Impuls von 3000-3200 m/s im Vakuum, sind preiswert und werden bei einer Vielzahl von Raketen (Atlas, Sojus, Delta, Zenit) eingesetzt. Die meisten sind gut lagerbar.

Brennstoff Benzin:

Die erste Rakete, die im Jahr 1926 gezündet wurde, hatte flüssiges Benzin zum Treibstoff und flüssigen Sauerstoff als Oxidator.

Hydrazin als Raketentreibstoff:

Hydrazin dient unter anderem zur elektrochemischen Stromerzeugung in Sekundärzellen und in alkalischen Brennstoffzellen, die vor allem in der Raumfahrt und in U-Booten eingesetzt werden. werden.

Die beträchtliche Wärmeentwicklung (623 kJ mol^-1) und die Unbedenklichkeit der Reaktionsprodukte machen Hydrazin und seine Derivate als Raketentreibstoff interessant. Hydrazin wird durch Wasserstoffperoxid augenblicklich zu Stickstoff und Wasser oxidiert. Bei nicht ausreichender Verdünnung ist die Reaktion sehr heftig.

Aufgrund seiner hochreaktiven Eigenschaften verwendet man Hydrazin vor allem als Raketentreibstoff, der mit den Oxidatoren Distickstofftetroxid oder Salpetersäure eine selbstzündende Treibstoffkombination bildet. Hydrazin wird nicht nur pur, sondern auch gemischt mit den oben genannten Oxidatoren verwendet.
Hydrazin und seine Derivate gehören zu der Gruppe der Monergole (Einfachtreibstoffe). Die Leistung dieser Monergole ist relativ gering. Daher werden sie meistens nur zum Antrieb von Hilfsaggregaten verwendet.

Eine der berühmtesten Anwendung als Raketentreibstoff fand Hydrazin zusammen mit einem seiner Derivate (Dimethylhydrazin) (H3C)2N-NH2) im Antrieb des Apollo-Mondfahrzeugs.

Aber auch moderne Raketen können mit Mischungen aus Hydrazin N2H4 und Salpetersäure HNO3 oder Distickstofftetraoxid N2O4 angetrieben werden.

    
Quellen:

http://www.gifte.de/Chemikalien/hydrazin.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrazin
http://www.chempage.de/lexi/hydrazin.htm
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/16/ac/elemente/vlu/7.vlu/Page/vsc/de/ch/16/ac/elemente/stickstoffgruppe/stickstoff/n05_wasserstoff.vscml/Appendage/hydrazin.html
http://www.bcp.fu-berlin.de/chemie/chemie/sicherheit/entsorgung/einzelchemikalien/hydrazin.html
http://www.chemieunterricht.de/dc2/nh3/n2h4.htm
https://www.energie-lexikon.info/wasserstoff.html
http://www.wano.de/Schwarzpulver.htm
http://www.raketenbauen.de/schwarzpulver.html
http://chemgeneration.com/at/milestones/raketentreibstoffe.html
http://www.schulmodell.eu/unterricht/102-unterrichtsfaecher/astronomie-unterricht/astronomiebereiche/lexikon-raumfahrt/838-raketentreibstoffe.html