Banalbrauen
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Man kann sich sein Bier mit einigen Hilfsmitteln und Zutaten zuhause in der Kaffeemaschine brauen. Die Kaffeemaschine erhitzt, hält die Temperatur und filtert.

Neben einer, besser zwei Kaffeemaschinen benötigt man:
Kaffeefilter,
einen Kochtopf und eine Herdplatte,
Löffel,
Einmachgläser und Gummibänder,
Geschirrtücher - möglichst keimarm aus der Kochwäsche
Mörser
eine Tasse

Hier sind die Einmachgläser zu überdenken. Ein Rundkolben aus dem Chemie-Unterricht mit einem Gärröhrchen dürfte sinnvoller sein.

Anstelle des klassischen Bier-Getreides "Gerste" kann der experimentierfreudige Brauer Müsli (= Weizen, Gerste, Hafer), ergänzt zu einem Viertel bis zur Hälfte durch Honigsmacks, aus der Küche verwenden.  
Hefe gibt es im Supermarkt und beim Bäcker.
Nur Hopfen läst sich nicht im Supermarkt, nicht in der Feinkost, nicht in Drogerie oder Apotheke kaufen.

... das führt zu einem Blick ins Internet. Und siehe da: für 10 Euro bekommt man präzise für Bier geeignete Hefe, Gerste und Hopfen:

Trocken-Bierhefe obergägig bestellbar bei http://www.braupartner.de/shop/Bier-Hefen_%28trocken%29.chtml 1,30 Euro

Brewers Gold, Aromahopfen bestellbar bei http://www.braupartner.de/shop/Inland_Aroma_Hopfen.chtml 100 g 2,90 Euro

Gersten-Rauchmalz 2 KG geschrotet bestellbar bei http://www.braupartner.de/shop/Braumalze_%28geschrotet%29.chtml 4,50

Und so wird´s gemacht:

Das Müsli und die Smacks (zusammen ca. 200g) mit dem Mörser mahlen. Darauf achten, dass es nicht zu pulvrig wird.
Oder eben extra für die Bierherstellung gekauftes geschrotetes Gerstenmalz, 200 g, verwenden.

Das Schrot in die Kaffeekanne füllen und diese auf die Heizplatte der Kaffeemaschine stellen
Dann 2 Tassen Wasser durch die Kaffeemaschine laufen lassen (ohne Filter) und alles für eine Stunde auf der heißen Platte ziehen lassen.
Gelegentlich rühren.

Nun wird der Inhalt der Kaffeekanne in einen oder auch zwei Kaffeefilter umgefüllt (falls da 2 Kaffeemaschinen sind). Dann nach und nach 5 Tassen Wasser in die Maschine kippen und durchlaufen lassen. Nicht zu viel Wasser nachgießen, da ansonsten der Filter überläuft.

Nun wird die Flüssigkeit in einen Topf gefüllt. Drei bis vier Stückchen Hopfenpellets werden dazu gegeben.
Unter gelegentlichem Rühren wird
45 Minuten gekocht. In den letzten fünf Minuten kann nochmals ein Hopfenpellet zugegeben werden (das ist der "Aromahopfen").

Die Flüssigkeit wird anschließend in ein oder zwei Einmachgläser oder den Rundkolben umgefüllt. Sie muss abkühlen. Ab hier muss möglichst steril gearbeitet werden.
Sobald die Flüssigkeit ("Maische") abgekühlt ist (15-21 Grad, oder handwarm), wird die Hefe zugeführt. Eine dünne Scheibe von dem handelsüblichen Hefeblock reicht. Sollte zusammen mit dem Hopfen auch Bierhefe bestellt worden sein, so wird diese genommen.

Die Hefe muss in etwas Wasser in einer Tasse aufgeschlämmt werden. Unter gründlichem Rühren wird sie in das oder die Einmachgläser bzw. den Rundkolben hineinverteilt.
Das Gefäß wird nun mit einem möglichst keimarmen Geschirrtuch aus der Kochwäsche und dem Gummiband geschlossen und in einen 15-21 Grad warmen Raum gestellt.
Die Hefe braucht einige Tage Luftzutritt = Sauerstoff, um schnell zu wachsen und sich gegen andere Malzverwerter im Gefäß durchzusetzen.

Nach 3-5 Tagen einen Löffel Zucker zufügen und das Einmachglas luftdicht verschließen. Also nicht wieder mit dem Tuch, sondern mit dem Gummiband und dem Deckel vom Einmachglas.
Nun das Einmachglas für eine Woche in den Kühlschrank stellen. Die Zuckerzugabe soll die Schaummenge des Bieres erhöhen. Durch Luftabschluss soll die Hefe nun zu alkoholischer Gärung übergehen. Problematisch ist hier der feste Verschluss des Einmachglases. Beim Rundkolben wird stattdessen ein Gärröhrchen aufgesetzt. Das ist ein Verschluss, bei dem zwar Gas durch Überdruck aus einem Gefäß hinausgelangen kann, aber kein Gas von außen ins Gefäß gelangt.

Das Bier ist dann aus dem Kühlschrank heraus trinkbar.

Obiger Text wurde übernommen und der Situation bei uns angepasst von:  http://hobbybrauer.de/modules.php?name=News&file=article&sid=2001

Dieses Rezept in englisch: http://www.southernfriedscience.com/?p=1419

Der Film dazu:  http://www.youtube.com/watch?v=rsPhxCncq-Y