Abschließend will ich versuchen, einige Begriffe
und physikalische Hintergründe zu klären.
- Was ist ein Atom?
- Alles was wir als gegenständlich erfahren, besteht aus Atomen,
der Tisch, der Wind, das Tier, genauso wie wir selbst. Unanschaulich sind Atome u.a. durch
ihre Kleinheit. Zehnmillionen davon aneinandergelegt ergeben erst ca. einen Milimeter. Bis
zur ersten beobachteten Kernspaltung hielt man die Atome für die kleinsten unteilbaren
Bausteine der Welt.
- Es gibt doch verschiedene Atommodelle. Was heißt überhaupt
Modell in
diesem Zusammenhang?
- Modelle sind anschauliche Vereinfachungen sehr komplizierter
unanschaulicher Verhältnisse (komischer Satz!!!). Sie haben mehr eine pädagogische als
eine erkenntnisvermittelnde Aufgabe. Man darf nie vergessen, dass Modelle nicht die
Wirklichkeit sind. Sie sind viel mehr eine Übertragung, eine Projektion von anschaulichen
Erfahrungen aus dem alltäglichen Erlebnisbereich, der von unseren Sinnen, Augen, Ohren,
Tastorganen erschlossen wird. Für Phänomene aus dem atomaren Bereich haben wir keine
Sinne. Echte Anschaulichkeit ist daher dort auch unmöglich. Die radioaktive Strahlen sind
nicht von ungefähr unsichtbar. Sie sind zur kurzwellig für unser Auge.
- Was können wir über Radioaktivität sagen? Und was sind
radioaktive Strahlen?
- Sie ist das Ergebnis instabiler Kerne, die sich durch Ausstoßung
von energiereicher Strahlung zu stabilisieren versuchen. Diese Strahlung kann man sich
auch als Strömung von Teilchen vorstellen.
Dabei gibt es für die Kerne die Möglichkeit, größere Brocken rauszuwerfen, 2 Pärchen
sozusagen. Dies wären die a- Teilchen. Das sind Heliumkerne, die aus 2 Protonen und 2
Neutronen bestehen.
Dann gibt es die Möglichkeit, Neutronen herauszuwerfen. Das wäre die Neutronenstrahlung,
die im übrigen sehr gefährlich ist, da sie eine höhere biologische Wirksamkeit hat.
Siehe Gefährlichkeit der Neutronenbombe.
Dann gibt es die Möglichkeit, Elektronen herauszuwerfen. Und zwar nicht Elektronen aus
der Hülle, sondern aus dem Kern, die dadurch entstehen, dass sich ein überzähliges
Neutron in ein Proton verwandelt. Dabei muss sozusagen die Negativladung weg, damit das
positive Proton entstehen kann. Das so mit erheblicher Energie herausfliegende Elektron
stellt, um im Bild zu bleiben, sozusagen das Geschlechtsmerkmal des Kernteilchens dar.
Diese Strahlung nennt man ß-Strahlung. Sie ist weniger stark ionisierend als die
a-Strahlung, als Geschoss ca. 8.000x leichter. Schließlich gibt es noch für die
instabilen Atomkerne die Möglichkeit, einfach nur Energie abzugeben. Die Wohngemeinschaft
lässt Dampf ab. Das geschieht in Form von Strahlung, die der Röntgenstrahlung ähnelt
und die den Namen ?-Strahlung trägt.
- Ihre "Härte" ist übrigens charakteristisch für ein
Element. Es gibt offenbar auch im Kern Energieplauteaus, also eine stufenweise Abgabe von
Strahlenenergie ähnlich wie in der Hülle. Man macht sich dieses Phänomen bei der
Identifizierung von Radionukliden, bei der sogenannten Gammaspektroskopie, zunutze.
Jetzt hätten wir alle Arten von radioaktiver Strahlung beisammen. Sie ist unterschiedlich
gefährlich, von unterschiedlicher Reichweite.
Z.B.: ?-Stahlung ist auf Grund der Kleinheit der ?-Teilchen besonders durchdringend,
dafür aber weniger ionisierend als die gröberen Geschosse der a-Strahlung.
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