Die Halbwertszeit
- Bei der Radioaktivität (R) wandelt sich ein chemisches Element
durch die Emission eines Alpha- oder Betateilchens in ein anderes Element um.
- Dies war ein harter Brocken, denn in der Chemie galt es als
ausgemacht, dass Elemente unverändert sind.
- Als Rutherford die Zerfallstheorie vortrug, gab es zumeist
skeptische Stimmen.
- Eine weitere Eigenschaft der Radioaktivität:
Rutherford beobachtete, dass sie rasch abnahm:
Nach etwa einer Minute war eine bestimmte Gasprobe nur noch halb so radioaktiv wie zuvor,
nach 2 Minuten war die R auf 1/4, nach 3 Minuten auf 1/8 gesunken u.s.w.
- Rutherfords Erklärung für dieses eigenartige Verhalten:
Ein Atom der Thorium-Emanation wird innerhalb einer Minute (genau innerhalb von 54,5
Sekunden) mit einer Wahrscheinlichkeit
von 50 % ein Alphateilchen emittieren und sich dabei natürlich in ein anderes
Element umwandeln.
- Selbstverständlich findet diese Emission nicht exakt alle 54,5
Sek. statt, sondern die Alphateilchen können jederzeit emittiert werden.
- Vor allem war die Zerfallsgeschwindigkeit der Atome völlig
unabhängig davon, wie viele zerfallsfähige Atome es darin noch gab.
- Offenbar hatte man es anders als bei gewöhnlichen
"chemischen" Reaktionen- mit einem einatomigen Prozeß zu tun.
- Weil die Zerfallszeit auch nicht von der Vorgeschichte der Probe
und d.h. der zerfallenden Atome - abhing, musste die Emission der Alphateilchen ein
statistischer Prozess sein, ähnlich wie das Werfen einer Münze.
- Zunächst stieß man auch bei anderen radioaktiven Elementen auf
ähnliche Zerfallsgesetze. Jedes davon hat eine charakteristische HALBWERTSZEIT, in
der ein Atom mit 50% Wahrscheinlichkeit zerfällt.
- In dieser Zeit fällt die Aktivität einer Probe auf die Hälfte
ab.
Zerfallskurve für den einfachen radioaktiven Zerfall. Nach
der Halbwertszeit t ist jeweils die Hälfte der verbliebenen Atome zerfallen:
weiter |