14 Experimente, die derzeit auf Youtube
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1. Zwei verschiedene Fette in einer Pfanne
Unser banalster Versuch. Das geht in jeder Küche. Aber stellen wir uns doch mal
den Bericht eines Sportreporters vor: „Da rollt zunächst mächtig der Butter-Angriff. Unser
Kokosfett sitzt noch träge auf seiner Seite. Doch jetzt schmilzt es, plötzlich
und viel schneller als die Butter. Und da kommt sie, die Gegenbewegung... und Brutzel!“
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2. Volumenkontraktion: Alkohol plus Wasser
Hokus Pokus Verschwindibus: In jedem Buch steht die Sache mit der
Volumenkontraktion, schön mit Foto. Wir machen diesen Versuch selbst. Es tut
natürlich weh, einen halben Liter Brennspiritus mit einem halben Liter Wasser so
zu verwässern, dass man das ganze Zeug dann wegkippen muss. Aber erst beim
Einsatz dieser Mengen wird sie deutlich, die Volumenkontraktion.
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3. Chemisches Feuerzeug
Das ziemlich harmlose Glycerin (damit kann man sich im Prinzip die Hände
einreiben, aber lasst es doch lieber) und der harmlos scheinende Stoff
Kaliumpermanganat (niedliche Kristalle; man sollte sie nicht gerade essen):
Beides zusammengeben und abwarten.
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4. Eisensulfidsynthese
Der vielleicht klassischste Lehrerversuch im ersten Schuljahr Chemie. Hier mal
von Schülern vorgeführt (die sind über 18; ich unterrichte in der
Erwachsenenbildung). Es gibt noch einen Nachversuch: Säure über die entstandene
Substanz gießen, sich die Nase zuhalten und angefeuchtetes Bleiacetatpapier
darüber halten.
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5. Eisen brennt und wird dabei schwerer
Zwei kleine Wunder entgegen Vorhersagen, die man aus der Alltagserfahrung
macht: 1. Eisen brennt. Dann nämlich, wenn man Stahlwolle (das sind feine
Eisendrähte) ganz locker rupft und entzündet. 2. Die Stahlwolle wird beim
Brennen schwerer - nicht leichter wie fast alle bekannten Stoffe, wenn sie
brennen. Wenn man sich die Reaktionsgleichung anschaut, leuchtet das ein.
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6. Verbrennung: Wir wiegen alles, was entsteht
Zum Verschwinden von Substanzen beim Verbrennen gab es
Jahrtausende lang Theorien, die uns romantische Sichtweisen schenkten ("Die vier
Elemente"), aber noch arg falsch lagen. Mit einem Versuch ähnlich wie unserem
hier belegte dann ein modern denkender Chemiker: Falls beim Verbrennen der
verbrennende Stoff leichter wird, so kann man nachweisen, dass in den Gasraum
neue Stanzen entweichen, die alle Elemente des Verbrannten enthalten.
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7. Salzlösung wird eingedampft
Über den Vorgang des Eindampfens wird in der Chemie oft geredet. Aber so richtig
zugeschaut wird ihm selten - das scheint ja banal zu sein: Aus Flüssigkeit
kristallisiert der darin enthaltene Feststoff aus beim Eindampfen. Hier der Film
zeigt: Da findet ein faszinierender Kampf physikalischer Gewalten in der
Abdampfschale statt.
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8. Gasentwicklung: Vorversuch mit Kalk und Marmor
Harter Stein? Von wegen: Gießt man konzentrierte Säure auf Kalkstein, beginnt er
sich aufzulösen. Saurer Regen macht manche Gebäude kaputt - bei Steinen, die
einen Kalk-Anteil haben. Brei Granit beißt Säure sich die Zahne aus. Auch das
zeigen wir.
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9. Knallgas aus Aluminium mit Natronlauge
Wer weiß, wie er konzentrierte Natronlauge mit Haushaltsmitteln herstellt (wir
wissen es, verraten es aber hier nicht), kann Knallgas in der Küche herstellen -
nur wenig damit anfangen. Wir füllen hier einen Luftballon mit Knallgas und
halten aus respektvoller Entfernung einen Glimmspan dran.
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10. Knallgas in der Dose
Dieser Versuch mit der Getränkedose ist nicht so bekannt, wie ich dachte. Er
liefert eine originelle Show beim Knallgasversuch. Man
kann ausgehend von der Verzögerung des Knalls auf den Satz von Dalton hinweisen.
Avogadros Gasgesetz passt alsdann. Der Heulton ermöglicht einen Querverweis auf
die Art, wie eine Orgelpfeife in Schwingung gebracht wird. Kurzum: Leere Dose,
voller Inhalt, bis es knallt.
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11. Protein-Nachweis mit Salpetersäure
"Das bisschen Gelbfärbung soll eine Nachweisreaktion sein?" Ja: Die "Xanthoprotein-Reaktion".
Allein dieser exotische Name ist doch schon die Vorführung des Versuches wert
:-) Im Film führt ein Laborant die Reaktion vor, dem schon mal Salpetersäure
über die Hand lief (nicht nachahmen!). Da färbte sich die Haut seiner Hand gelb.
Salpetersäure verursacht nur bei Anwesenheit von Protein die Gelbfärbung, also
bitte: Sie wirkt hier als Reagenz.
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12. Der Hoffmannsche Zersetzungsapparat
Der Hoffmansche Zersetzungsapparat steht in jeder Chemie-Sammlung herum - und
wird wenig genutzt. Denn erstens ist er enorm zerbrechlich, zweitens dauert eine
ordentliche Wasserzersetzung eine ganze Schulstunde, ist aber ein leiser Versuch
ohne Show, drittens muss der Chemielehrer in die Physik-Sammlung gehen und sich
dort elektrisches Gerät und Kabel leihen - die in der Chemiesammlung zu schnell
korrodieren würden.
Wir nehmen uns in unserem Ganztagspraktikum die Zeit. Im Gespräch wird die
chemische Lehre deutlich, die diesen Versuch möglich macht: Ohne den Satz von
Avogadro geht da nichts. Der Film ist zeitlich launisch geschnitten: Schlusserklärungen kommen anfangs, der Weg zu diesen Erklärungen folgt.
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13. Analyse von Disilberoxid
"Das ist einer unserer teuren Versuche" erkläre ich bei dieser Analyse. Ein paar
Gramm Disilberoxid kosten nämlich gleich 100 Euro. Früher nahm man
Quecksilberoxid zu einem Zehntel des Preises, aber es ist halt giftig. Jetzt im
Film heizt am Schluss ein Schüler das bei der Analyse entstandene weiße
Silberpulver so lange, bis es zu einer kleinen Silberperle zusammenschmilzt. Ein
ein paar Jahre muss ich diese Perlen sammeln und kann das Silber dann verkaufen
:-) Denn dieser Versuch ist im ersten Jahr Chemie ein Pflicht-Lehrer-Versuch,
durch den, wenn man ihn schön Schritt für Schritt zeigt, nachfragt und
erläutert, enorm viel "Chemie" mitgeteilt werden kann. Hier im Film gibt es die
"Edel-Version" mit zwei erhitzten Reagenzgläsern.
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14. Salzsäure mit Zink bildet Wasserstoffgas
Der Versuch kann schiefgehen: 1. wenn man zu früh zündet, ist im Reagenzglas die
Luft mit ihrem Sauerstoff noch nicht vertrieben. Dann haben wir ein
Knallgasgemisch. Die Düse fliegt durch den Raum. 2. Nimmt man zu sehr verdünnte
Salzsäure oder zu grob gemahlenes Zink, verläuft die Wasserstoffbildung zu
langsam und man sieht keine oder kaum eine Flamme. 3. Nimmt man stärkste
Salzsäure und feinst pulverisiertes Zink, brodelt das Gemisch unschön bis zur
Düse, und der Wasserstoff rast so schnell heraus, dass man ihn nicht
kontrolliert zünden kann. - Das alles ist hier berücksichtigt, und die Show geht
ihren Gang.