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Die "Dampfstory": Gib uns einen Stoff, der nicht giftig ist und nicht explodiert Die Suche der Chemie nach Alltagsverträglichem - am Beispiel "Nebelfluid" Wabernde Dämpfe in allen Farben - und alle giftig. Schillernde Flüssigkeit - und leicht entzündlich. Das alles geht nicht, oder nur unter Sicherheitsvorkehrungen, hinüber in den Alltagsgebrauch. Der Stoff, der dann "alles abholt", ist oft ein Hinterbänkler. Eine geringe chemische Variation von etwas Giftigem. Ein Gemisch, das nicht brennt, wo der Ausgangsstoff gleich zündet. Ein übersehenes Abfallprodukt im Labor. Die Wissenschaftsgeschichte der Chemie ist voll von Zufallsfunden (Penicillin zum Beispiel), oder voll von langer Suche nach der geeigneten Substanz, bis es spät klappt (Die Glühbirne zum Beispiel mit ihrem Wolframdraht). Zum Thema "Dampf, Nebel, Rauch, Gas" gibt es auch EIN Patent von 1975, das heute weltweit im Einsatz ist: Es geht da -natürlich - um Nebelmaschinen. Statt Trockeneis, wie es seit hundert Jahren für Nebelerzeugung genutzt wird - und enorme Mengen Strom verbraucht - werden in diesem Patent bestimmte Poly-ole vorgeschlagen, die auf einem leicht mitvollziehbaren Weg verdampft und dann mit Luft "abgeschreckt" werden - und für gute zehn Minuten Nebel bieten. Rings um diese vom Lebensmittelamt, von Hautverträglichkeitsprüfungen und von Sicherheitsbestimmungen bezüglich Explosivität genehmigten Poly-ole gibt es zehnmal mehr Poly-ole, die als Dampf in die Haut einwandern (Glycerin) oder im Gemisch mit Luft explodieren (Glykol), oder anderweitig giftig und gefährlich sind. Bei genauer Recherche kommt heraus, dass möglicherweise nur EIN Poly-ol das "erlaubte chemische Nadelöhr" ist. Sein Name: 1,2-Propandiol. Ein gestutztes Glycerin. Ein um einen Methylrest verlängertes Glykol. Ein Chemischer Balanceakt. Der Erfinder hat sich für seinem Nebelmaschinen-Grundaufbau schlichtweg alle Poly-ole beschafft, alle getestet, viele patentiert und bei einem den Treffer gelandet. Bild: Glykol, 1,2-Propandiol und Glycerin im Vergleich Zur Namensgebung: Die Zahlen 1 und 2 bei 1,2-Propandiol zeigen das Kohlenstoffatome in der Kette an, die einen Substituenten tragen. Man kann also eine Kohlenstoffkette durchnummerieren. "Substituent" ist in organischen Verbindungen alles, was nicht Wasserstoff am Kohlenstoffatom ist. Bei den Poly-olen sind die Substituenten OH-Gruppen, "Hydroxylgrppen". Der Namensteil di-ol besagt, dass es ZWEI Hydroxylgruppen am Molekül gibt. Wenn der Name eines organischen Moleküls auf -ol endet und nicht Benzol ist, kann man sehr sicher sein, dass es mindestens eine Hydroxylgruppe als Substituent hat. "Propan" schließlich ist die Grundbezeichnung für ein organisches Molekül, das auf einer Kette von drei C-Atomen beruht. Glycerin wäre systematisch bezeichnet also 1,2,3-Propantriol. |